Keine Angst vor Schimmelpilz beim Fensterwechsel

Bei allen Fragen zum Austausch von Fenstern oder dem effizienten Einsatz von Energie in den eigenen vier Wänden hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Auch am SZ-Lesertelefon gaben die Experten hilfreiche Tipps.

Ist ein Austausch von Fenstern wirtschaftlich?

Verbraucherzentrale: Ja, aber nur dann, wenn sie sowieso ausgetauscht werden müssen, etwa weil sie undicht geworden sind oder sich nicht mehr richtig öffnen und schließen lassen. In diesen Fällen ist es auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll, gleich dreifach wärmeschutzverglaste Scheiben einzusetzen. Sie sind etwa doppelt so gut wie zweifach verglaste und nur geringfügig teurer. Zusätzlich wird wegen der höheren Temperatur auf der Innenscheibe ein besserer Wohnkomfort erreicht Sind die Fensterrahmen noch in Ordnung, lohnt sich der Austausch der Scheiben. Beim Ersatz von Zweifach-Isolierglas durch Zwei-, oder wenn es Rahmen und Beschläge zulassen, Dreifach-Wärmeschutzglas verbessert sich der Wärmeschutz fast um das Drei- bis Sechsfache.

Stimmt es, dass sich durch den Einbau dichter Fenster das Schimmelrisiko erhöht?

Verbraucherzentrale: Nein. Diese Bedenken sind, abgesehen von wenigen Ausnahmen, völlig unbegründet. Fugen, die etwa bei den alten Fenstern vorhanden waren, tragen bei den meisten Wetterlagen viel zu wenig zum Luftaustausch bei, der zur Schimmelvermeidung notwendig ist. Dies wird deutlich, wenn man die Volumenströme bei gekippten Fenstern mit denen von Fugen vergleicht: Fugen lüften mehr als zehntausendmal weniger oder langsamer als gekippte Fenster, also vernachlässigbar wenig. Eine Ausnahme liegt unter Umständen dann vor, wenn druckmindernde Systeme im Haus vorhanden sind wie beispielsweise Öfen oder Abluftventilatoren. In diesen Fällen waren die Fugen notwendig, damit die besagten Systeme funktionieren. Trotzdem ist es auch dann besser, die Fugen und ihre störenden Zugerscheinungen zu beseitigen und stattdessen gezielte Zuluft-Öffnungen zu installieren.

Meine Wohnung wurde vor 30 Jahren von innen gedämmt. Ich habe gehört, dass neue Fenster in diesem Fall nicht empfehlenswert sind, weil dadurch die Schimmelbildung gefördert werde.

Verbraucherzentrale: Dass sich nach dem Fenstertausch plötzlich Schimmel bildet, stimmt nicht. Denn die Innendämmung führte zu einer höheren Oberflächentemperatur der Außenwand: Höhere Oberflächentemperaturen senken bei gleich hoher Luftfeuchtigkeit die Gefahr von Schimmelbildung. Wenn bisher kein Schimmel entstand und sich außer den neuen Fenstern nichts am Wohnverhalten geändert hat, besteht auch weiterhin kein Grund zur Sorge.

Bieten die neuen dreifach verglasten Wärmeschutzfenster auch Schallschutz?

Verbraucherzentrale: Neue dreifach verglaste Wärmeschutzfenster bieten nicht automatisch einen guten Schallschutz. Die Glasdicke der Scheiben und der Rahmenaufbau sind mitunter entscheidend, um den Schalldruck aufzuhalten.

Aber auch der Einbau des Rahmens in die Wand und die Dämmung benachbarter Bauteile, wie zum Beispiel des Rollladenkastens, haben einen Einfluss auf die Weiterleitung des Schalls. Auf der Straßenseite sollten Schallschutzfenster eingebaut werden. Sie sind zwar etwas teurer, erhöhen dafür aber die Wohnqualität.

energieberatung.de

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