Heiztipps So kommen Sparfüchse preiswert durch den Winter

Berlin/Frankfurt · Der Winter zehrt mehr an der Haushaltskasse als andere Jahreszeiten. Da helfen ein paar Tipps für günstiges Heizen.

 Die Wohnung mollig warm zu heizen, kostet viel Geld. Vor allem dann, wenn man dabei den ein oder anderen Fehler begeht.

Die Wohnung mollig warm zu heizen, kostet viel Geld. Vor allem dann, wenn man dabei den ein oder anderen Fehler begeht.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

(dpa) Den meisten Menschen ist der Komfort und das Wohlfühlgefühl ihr Geld wert: Sie drehen die Heizung an kalten Herbst- und Wintertagen voll auf. Für das Abrechnungsjahr 2017 können die Kosten vieler Haushalte sogar nochmals steigen. Das zumindest erwarten der Deutsche Mieterbund und die Beratungsgesellschaft co2online. Sie rechnen mit 15 Euro mehr pro Monat für eine mit Gas beheizte 70-Quadratmeterwohnung in diesem Jahr. Bei Öl sind es 65 Euro mehr, bei Fernwärme 20 Euro.

Aber: Wer seine Heizkosten senken will, kann oft ohne Aufwand und Komfortverlust mit einfachen Heiztipps ein paar Euro herausholen. Experten wie zum Beispiel die Hessische Energiespar-Aktion empfehlen folgende Temperaturen in den Wohnräumen: in Küche und Wohnzimmer 20 Grad, im Badezimmer 21 Grad und im Schlafzimmer 14 bis 16 Grad. Schon geringe Unterschiede können bares Geld wert sein: Wer die durchschnittliche Temperatur nur um ein Grad senkt, kann sechs Prozent Energie einsparen.

Das Umweltbundesamt rät zu ähnlichen Temperaturen: 20 bis 22 Grad im Wohnraum, in der Küche aber reichten rund 18 Grad. Dafür könnten es im Schlafzimmer zum Wohlfühlen auch 17 bis 18 Grad sein. Nachts könnten Verbraucher die Temperatur noch weiter absenken. Vier bis fünf Grad könnten es in Wohn- und Arbeitsräumen sein, aber nicht mehr. Sonst verursache das Wiederaufheizen am darauf folgenden Morgen zu hohe Kosten.

Es gibt aber noch einen weiteren guten Grund, warum man es mit dem Sparen nicht übertreiben sollte. Dreht man die Heizung zu Hause tagsüber länger ab, zum Beispiel während der Arbeitszeit, kühlen die Außenwände auch ab. Das führt laut dem Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger zu einem unbehaglichen Raumgefühl. Auch dadurch müssten Verbraucher die Heizung abends stärker aufdrehen – und verlieren dadurch letztlich bares Geld.

 Die Luft um den Heizkörper herum muss im Raum zirkulieren können können, nur dann kann sich die Wärme auch verteilen. Darauf weist das Umweltbundesamt hin. Daher zum Beginn der Heizperiode am besten prüfen, ob Möbel, Vorhänge oder sonstige Wohnaccessoires diese verdecken. Ist das Fenster offen bei zugleich geöffneter Heizung, entweicht wertvolle Wärme ins Freie. Doch wie lüftet man richtig, damit die Luft im Raum frisch ist und zugleich so wenig wie möglich Wärme entweicht? Am besten klappt das mit Stoßlüften mehrmals am Tag bei ausgeschalteter Heizung, erklärt die Hessische Energiespar-Aktion. Die Luft und mit ihr Feuchtigkeit und Gerüche entweicht dabei vollständig innerhalb von fünf bis zehn Minuten durch das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern und Türen, so dass Durchzug entsteht. Wenn man hingegen durch gekippte Fenster lüftet, dauert der Luftaustausch nicht nur länger, sondern die Wärme der Heizkörper wird in dieser Zeit auch nicht im Raum zirkulieren, sondern direkt zum Fenster entweichen. Zugleich kühlen beim langen Lüften die Wände und Fensterlaibungen aus. Ihr Erwärmen frisst zusätzliche Heizenergie und wertvolle Euros.

Der naheliegende Gedanke, wenn es in einem Raum zu warm ist, einfach die Tür zum kälteren Nebenraum zu öffnen und diesen so mit zu beheizen, statt die wertvolle Energie wegzulüften, klingt zunächst einmal verlockend. Doch Experten raten davon ab, denn das kann wirklich hohe Folgekosten bedeuten. Die warme Luft transportiert auch Feuchtigkeit in das kühlere Zimmer, wo diese an den kalten Wänden kondensieren. Der Putz durchfeuchtet, und dann ist Schimmelbildung möglich.

(dpa)
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