Office-Programme im Browser Das Online-Büro und seine Tücken

Berlin · Kostenlose Office-Anwendungen gibt es auch für den Browser. Doch Verbraucherschützer raten zur Vorsicht.

 Bürosoftware lässt sich nicht nur auf dem Computer installieren, sondern auch im Browser nutzen.

Bürosoftware lässt sich nicht nur auf dem Computer installieren, sondern auch im Browser nutzen.

Foto: dpa/Daniel Naupold

Wer heutzutage Texte schreibt, Tabellen baut oder Präsentationen erstellt, ist nicht mehr zwingend auf Programme angewiesen, die auf dem eigenen Rechner installiert werden müssen. Mit Office-Anwendungen im Internet können Nutzer das auch online im Browser tun und die Daten im Netz speichern.

Textverarbeitung auf dem Computer oder Laptop beherrschen die Office-Programme von Microsoft, Apache oder Libre. Dabei handelt es sich um Software, die der PC-Besitzer auf seinem Computer installieren muss, um sie bedienen zu können. Mit webbasierten Programmen ist hingegen keine Installation nötig. Die Anwendungen können einfach im Browser genutzt werden. Dabei liegen die Dateien meist auf einem Server des jeweiligen Anbieters und werden im Internet bearbeitet. Deswegen können die Dokumente jederzeit überall abgerufen werden. Bei manchen Anbietern können auch mehrere Personen an einer Datei arbeiten. Viele dieser Angebote sind kostenlos.

Softwarehersteller Microsoft hat 2009 seinen Dienst Office ­Online auf den Markt gebracht. Dieser umfasst Online-Versionen des Textverarbeitungsprogramms Word, des E-Mail-Programms Outlook, der digitalen Notizblock-Anwendung Onenote, der Präsentationssoftware Powerpoint, dem Tabellen­verarbeitungsprogramm Excel und dem Online-Speicherdienst ­Onedrive. Zu Outlook gehören außerdem ein Adressbuch und ein Kalender mit einer Terminverwaltung und einer Aufgabenliste. Die Online-Programme sind kostenlos, Nutzer müssen sich jedoch bei Microsoft registrieren. Die Dateien werden in Microsofts Online-Speicherdienst Onedrive gesichert. Dort stehen pro Person fünf Gigabyte an Online-Speicher zur Verfügung. Jedoch kann das Programm auch eine Kopie auf dem Desktop sichern. Um diese ohne Internetverbindung zu bearbeiten, muss aber die entsprechende Software auf dem Rechner installiert werden.

Zu den ersten webbasierten ­Office-Anwendungen überhaupt gehörte Zoho Docs. Die Anwendung gibt es seit 2005. Sie besteht aus Programmen zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation sowie aus einem Präsentationsprogramm und ist kostenlos. Mit Zoho Docs können Dokumente nicht online gespeichert werden. Um Dateien zu sichern, müssen Anwender die Dokumente auf ihren Computer herunterladen.

Ein weit verbreitetes Online-­Office-Paket bietet der Internetkonzern Google an. Die Dienste ­Google Docs, Sheets, Slides und Forms gibt es seit 2006. Damit können Nutzer Dokumente, Tabellen, Präsentationen und Formulare gemeinsam bearbeiten. Die Auswahl an Funktionen und Formatierungen ist eingeschränkt. Die Dienste sind komplett in den Online-Speicherdienst Google Drive integriert, in dem die Dokumente gesichert werden. Die ersten 15 Gigabyte sind gratis. Die Office-Anwendungen sind kostenlos, Nutzer benötigen jedoch ein Konto bei Google.

Webbasierte Office-Anwendungen sind überaus praktisch, aber Nutzer müssen beachten, dass sie ihre Daten in fremde Hände geben, mahnen Verbraucherschützer. Denn die eigenen Dokumente liegen auf den Servern des jeweiligen Anbieters. Nutzer sollen deshalb die Datenschutzerklärung des Anbieters und die Einstellungen des Dienstes überprüfen, rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Anwender müssen sich über den Standort von Anbietern zu informieren, um zu erfahren, welchem Datenschutzrecht diese unterworfen seien. Außerdem solle sich der Nutzer ausschließlich mit Benutzername und Passwort anmelden. Diese Daten werden am besten nicht online gespeichert und dürfen nicht automatisch bei der Nutzung aufgerufen werden, rät das BSI.

Die Behörde empfiehlt Nutzern zudem, eine Zwei-Faktor-Authentisierung einzurichten. Bei diesem Anmeldeverfahren müssen sich Nutzer nicht nur mit ihrem Passwort, sondern auch mit einem zusätzlichen Code identifizieren. Dieser kann zum Beispiel per Kurznachricht aufs Handy geschickt werden. Der Code ist nur für kurze Zeit gültig und muss für jede Anmeldung neu angefordert werden.

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