Apps helfen beim Planen Das Smartphone als Organisationstalent

Berlin · Mit speziellen Apps sollen sich alltägliche Dinge wie Einkaufs- oder Terminplanung einfacher bewältigen lassen.

 Sogar der Abwasch lässt sich heute mit einer App fürs Handy planen.

Sogar der Abwasch lässt sich heute mit einer App fürs Handy planen.

Foto: dpa-tmn/Robert Günther

Verlorene Notizen und vergessene Termine treiben Nutzer im Alltag schnell an den Rand des Wahnsinns. Eine Lösung kann sein, Papier weitgehend zu verbannen und alles digital zu speichern. Das ist ohne weiteres möglich. Denn fürs papierlose Organisieren fehlt es vom digitalen Einkaufszettel bis hin zur Putzplan-App an nichts.

Grundlegende Funktionen bieten bereits die auf jedem Smartphone und Tablet vorinstallierten Kalender-Apps. Diese synchronisieren dann eingetragene Termine je nach Hersteller über Google- oder Apple-Server. So lassen sich die Kalender nicht nur im Browser öffnen und bearbeiten, die Termine sind auch auf allen anderen Mobilgeräten aktuell, die man mit demselben Konto nutzt. Für den Partner, Freunde, Mitbewohner oder Kollegen können Nutzer nach Bedarf einen oder auch mehrere gemeinsame Kalender erstellen oder freischalten.

Doch es gibt noch mehr Organisationsprogramme wie zum Beispiel Evernote. In der kostenlosen Version können Nutzer Notizen erstellen, Webartikel festhalten und das alles miteinander teilen. Ohne Aufpreis können allerdings nur zwei Geräte miteinander synchronisiert und pro Monat nur 60 Megabyte (MB) an Daten versendet werden.

Wer gerne Listen mit ausstehenden Aufgaben (To-do-Listen) nutzt, sollte die Gratis-App Wunderlist ausprobieren. Damit lassen sich Planungen für jede Lebenslage erstellen und versenden, egal ob Urlaubspläne, Einkaufszettel oder andere Projekte. Nutzer können Fälligkeitsdaten setzen, Erinnerungen einstellen und einzelne Aufgaben kategorisieren oder als erledigt markieren. „Das Programm überzeugt vor allem durch seine klar strukturierte, einfache Oberfläche“, so das Urteil des Fachmagazins PC-Welt.

Mit der Anwendungen Trello können Nutzer ebenfalls Listen erstellen – und diese wie auf einer Magnettafel frei verschieben. „Das macht die Bedienung intuitiv und erleichtert den Einstieg in das Programm“, sagen die PC-Welt-Experten. Jede Liste kann verschiedene Teilaufgaben, Checklisten und Links enthalten. Außerdem lassen sich Dateien bis zehn MB anfügen. Jeder Teileintrag kann mit einer Frist versehen und für andere Nutzer freigeschaltet werden. Einen Überblick über alle Termine gibt es im integrierten Kalender. In der Grundversion ist Trello kostenlos.

To-do-Listen und Kalender in einer App bietet auch Any.do. Die App bündelt Informationen aus den auf dem Smartphone vorinstallierten Anwendungen – dafür muss man ihr allerdings Zugriff darauf gewähren.

Famanice will den Familienalltag organisieren helfen. Von der Terminplanung über Einkaufslisten bis zum Stundenplan lässt die App kaum Wünsche offen. Der einzige Wermutstropfen ist das etwas veraltete Design. In einer werbefinanzierten Version ist die App kostenfrei.

Auch für Familien und Wohngemeinschaften gibt es Programme, mit der Putz- und Finanzpläne am Kühlschrank überflüssig werden und mit deren Hilfe der Alltag organisiert werden kann – etwa Flatastic. Auf einer Pinnwand innerhalb der App können Nutzer Mitbewohnern Nachrichten hinterlassen, außerdem gibt es eine Einkaufsliste, einen Putzplan sowie einen Überblick über Finanzen, Verträge und Abos. Die kostenlose, werbefinanzierte App bietet interessante Details. So bekommen Nutzer Punkte, wenn sie Aufgaben im Putzplan erledigen. So haben alle Mitbewohner einen Überblick, wer wie viel arbeitet.

Viele Programme seien mittlerweile so ausgereift, dass Nutzer fast alle gängigen Alltagsszenerien mit ihnen organisieren könnten, sagt Andreas Weck vom Fachmagazin t3n. In der Praxis hätten Anwender aber oft unterschiedliche Ansprüche, nach denen sie Dienste auswählten. „Während Evernote ein besseres Datenschutzkonzept als die Dienste von Google vorweisen kann, da es sich durch In-App-Verkäufe anstatt Werbung finanziert, kann Google mit einer tadellosen Gerätekompatibilität punkten“, erläutert der Experte.

Wer derartige Dienste auch beruflich nutzen wolle, müsse darauf achten, nicht allzu sensible Informationen darin zu speichern, rät Weck. „Einen Projektmanagement-Fahrplan über den Google Calendar zu pflegen, dürfte in den allermeisten Unternehmen nicht besonders problematisch sein. Die Passwörter für Konten oder Postfächer in einem Google Dokument abzulegen jedoch schon.“ Erhöhte Vorsicht müssten Nutzer außerdem bei Kundendaten walten lassen. „Die neue EU-Datenschutzgrundverordnung spricht da eine sehr deutliche Sprache und kennt harte Sanktionen.“

(dpa)
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