Elektronikmesse CES Die virtuelle Revolution steht still

Las Vegas · Bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas suchen Hersteller nach Möglichkeiten, Kunden für Virtual Reality zu begeistern.

 Spezialbrillen mit Technik für virtuelle Realität sind bisher ein Nischenmarkt.

Spezialbrillen mit Technik für virtuelle Realität sind bisher ein Nischenmarkt.

Foto: dpa/John Locher

Seit Jahren warten Internetfirmen darauf, dass sich die Technik für virtuelle Realität zu einem Massengeschäft entwickelt. Doch die Spezialbrillen sind bisher ein Nischenmarkt geblieben. Die von Facebook aufgekaufte Firma Oculus verringerte den Preis für ihre Brille Rift, HTC ging mit dem Preis für das Modell Vive ebenfalls runter. Nun schlägt der taiwanesische Hersteller eine andere Richtung ein. Bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas präsentierte HTC das Modell Vive Pro. Es soll eine deutlich höhere Bildauflösung und hochwertigeren Sound bekommen. Die Kosten und ein Termin für die Markteinführung sollen zu einem späteren Zeitpunkt genannt werden, die verbesserte Qualität dürfte aber ihren Preis haben. Das Unternehmen verkündete, sich auf „Premium-VR“ konzentrieren zu wollen.

Mit einem neuen Funk-Adapter sollen neue und alte Version der Vive ohne die oft lästigen Kabel nutzbar sein. Punkten will HTC auch mit der Plattform Viveport, auf der diverse Inhalte wie Spiele in virtueller Realität erkundet werden können. Games sollen auch mit einem Abo-Modell genutzt werden können, fünf Titel für 6,99 Dollar im Monat. Die Bedienung des Dienstes Vive Video für 360-Grad-Clips wurde ebenfalls verbessert.

Auch Konkurrent Oculus will in den nächsten Monaten seine globale Modellpalette mit der 199 Dollar teuren mobilen Brille Oculus Go ausbauen, die ohne Verbindung zu einem Computer auskommt.

Samsung stellte auf der Elektronikmesse CES ein umfassendes Konzept zur Vernetzung unterschiedlichster Geräte vor. Das Konzept schließt nicht nur Computer, Smartphones und Fernseher ein, sondern auch Kühlschränke, Klimaanlagen und Waschmaschinen. Der südkoreanische Konzern kündigte in Las Vegas eine Reihe von Online-Diensten und Apps an, die dieses Konzept in die Praxis umsetzen sollen. Im Frühjahr will Samsung das neue SmartThings veröffentlichen. Das Programm vereint Anwendungen wie Samsung Connect, Smart Home und Smart View, um alle vernetzten Geräte aus einer Hand verwalten und steuern zu können. Außerdem wird Samsung seinen Kunden einen eigenen Cloud-Speicher (SmartThings-Cloud) anbieten.

Chip-Hersteller Intel musste bei seiner Präsentation in Las Vegas Stellung zur gravierenden Sicherheitslücke in seinen Prozessoren beziehen, über die Hacker sich Zugang zu Passwörtern, digitalen Schlüsseln oder Informationen aus Programmen verschaffen könnten. Intel will binnen einer Woche Schutzmaßnahmen gegen die Sicherheitslücke in Computerchips für 90 Prozent seiner Prozessoren veröffentlichen. Für die restlichen Intel-Chips solle das Sicherheits-Update bis Ende des Monats herausgebracht werden. Intel habe keine Hinweise darauf, dass jemand mit Hilfe dieser Schwachstelle Nutzerdaten erbeutet habe, so das Unternehmen. Es sei aber nach wie vor wichtig, stets alle Aktualisierungen zu installieren.

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