Umfrage zum Konsumverhalten Kinder würden Smartphones kaufen

Berlin · Heranwachsende in Deutschland wünschen sich nichts lieber als ein Handy. Zu Stubenhockern macht sie das keineswegs.

Handy schlägt Fahrrad – wenn sich Kinder in Deutschland etwas wünschen, nennen sie meistens zuerst ein eigenes oder ein neues Smartphone. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage über das Konsumverhalten von Heranwachsenden hervor, die in Berlin vorgestellt wurde. Zwar freuen sich Kinder auch über Fahrräder, Plüschtiere oder Gesellschaftsspiele. Wenn sie aber wählen können, steht bei 41 Prozent der Vier bis 13-Jährigen laut der Kinder-Medien-Studie 2018 ein Smartphone oder Handy an erster Stelle. Knapp die Hälfte hat bereits ein Gerät.

Auch Tablets und Computer sowie Spiele für Konsolen stehen hoch im Kurs. Je älter die Kinder sind, desto wichtiger werden die Geräte, sagt Gerd Brüne, Verlagsleiter bei Gruner + Jahr. Für die Studie im Auftrag von sechs Zeitschriftenverlagen über Konsum- und Freizeitvorlieben von Kindern im Alter von vier bis 13 Jahren wurden 3300 Interviews geführt.

Trotz Digitalisierung des Alltags gehen Kinder mit den neuen Technologien laut der Studie souverän um. Bei ihren Freizeitaktivitäten gelte bei den Kindern nicht „entweder oder“, sondern „sowohl als auch“, sagt Brüne. Draußen zu spielen, sei so normal, wie digital unterwegs zu sein.

So lesen rund drei Viertel Bücher oder Zeitschriften mindestens einmal pro Woche. Und noch immer haben für die Heranwachsenden reale Erlebnisse den Vorrang vor der virtuellen Welt: Als wichtigste Freizeitaktivitäten nannten die Befragten „mit Freunden zusammen sein“ (89 Prozent) und „im Freien spielen“ (81 Prozent).

Kinder nehmen hingegen auch die Schattenseiten der Online-Welt wahr. „Internet ist doof. Da sitzt Papa stundenlang drin und redet nicht mit uns“, zitiert die Studie ein sechsjähriges Kind. Ein anderes, elf Jahre altes Kind antwortet auf die Frage über die Rolle des Internet: „Lebenswichtig. Flippe aus, wenn es defekt ist.“

Auftraggeber für die Untersuchung waren unter anderem Gruner + Jahr sowie der Spiegel-Verlag und der Zeit-Verlag.

(dpa)
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