Spotify reicht Beschwerde ein Musik-Streaminganbieter wehrt sich gegen Apples Gebühren

Brüssel · Spotify hat Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Der iPhone-Konzern würde konkurrierende Dienste benachteiligen, so der Vorwurf.

 Der Musik-Streamingdienst Spotify sieht sich von Apple benachteiligt.

Der Musik-Streamingdienst Spotify sieht sich von Apple benachteiligt.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Der schwedische Musik-Streaminganbieter Spotify hat gegen den iPhone-Konzern ­Apple Beschwerde bei der EU-Kommission in Brüssel eingereicht. Der Vorwurf: Da der US-Konzern mit Apple Music einen eigenen Musik-Streamingdienst anbiete, benachteilige das Unternehmen Spotify als Rivale. Denn der schwedische Musikdienst müsse 30 Prozent der Erlöse abtreten, wenn Nutzer ein Bezahl-Abonnement über Apples digitale Vertriebsplattform, den App Store, abschließen.

Auf Googles Online-Verkaufsplattform, dem Play Store, zahle Spotify keine vergleichbaren Abgaben, so der Konzern. Musik-Streaming­anbieter sind schon lange unzufrieden damit, dass sie einen Teil der Abo-Erlöse an Apple abgeben müssen, während der Konzern bei seinem konkurrierenden Dienst den gesamten Betrag einstreicht.

Apple mache dem schwedischen Musikunternehmen das Leben schwer, weil der Musikdienst nicht das Bezahlsystem des iPhone-Konzerns nutze, kritisiert ­Spotify. So habe Apple regelmäßig Aktualisierungen für die Spotify-App auf iOS zurückgehalten und den Musik-Streaming­anbieter von ­Apple-Produkten und -Diensten wie dem Sprachassistenten Siri, dem vernetzten Lautsprecher HomePod und der Computeruhr Apple Watch ferngehalten. Außerdem würden die Möglichkeiten, mit Nutzern zu kommunizieren, eingeschränkt. Auch das müsse sich ändern, fordert der schwedische Konzern in Brüssel.

Die EU-Kommission hatte schon vorher die Doppelrolle von Firmen als Plattformbetreiber und Konkurrenten untersucht, zum Beispiel im Fall von Amazon. Es ist nicht das erste Mal, dass sich der schwedische Musik-Streaminganbieter über die Konditionen von Apples App Store bei der EU beschwert.

Spotify schloss das vergangene Quartal laut eigenen Angaben mit 96 Millionen zahlenden Abo-Kunden ab, neun Millionen mehr als drei Monate zuvor. Apple Music als Nummer zwei im Markt hat nach jüngsten Angaben mehr als 50 Millionen zahlende Nutzer.

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