Tücken beim Wechsel von Android-Handys auf iPhones Ein Umzug mit vielen Stolpersteinen

Brühl · Wer von einem Android- auf ein iOS-Smartphone wechseln möchte, sieht sich schnell mit Problemen konfrontiert. Daten und Apps vom alten auf das neue Gerät zu übertragen, kann mühsam sein. Doch es gibt nützliche Umzugshelfer.

 Mit den passenden Apps geht der Wechsel zwischen den Betriebssystemen leichter von der Hand.

Mit den passenden Apps geht der Wechsel zwischen den Betriebssystemen leichter von der Hand.

Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

Das Modell ist überholt oder das alte Smartphone verweigert den Dienst: Irgendwann schafft sich jeder mal ein neues Gerät an. Wer aber nicht nur das Smartphone, sondern auch gleich das Betriebssystem wechselt, steht vor der Frage, wie er die eigenen Daten auf das neue Gerät übertragen kann. Während der Umzug von Android zu Android mittlerweile ziemlich einfach ist, erscheint der Wechsel auf ein iOS-Handy von Apple vielen als großes Problem. Und tatsächlich gibt es für Umsteiger einige Hürden, die aber mit mit den richtigen Programmen genommen werden können.

Das richtige Werkzeug: Mit der App Move to iOS lassen sich die meisten Daten vom Android-Mobilgerät auf das iPhone übertragen. „Dafür muss das iPhone aber neu sein beziehungsweise zurückgesetzt werden“, sagt Blasius Kawalkowski vom Fachmagazin Inside Handy. Mit beiden Geräten und einem passenden Verbindungskabel in der Hand kann der Datenumzug starten.

Alternativen: Falls die Android-Version auf dem alten Smartphone Move to iOS nicht unterstützt oder Nutzer die App aus anderen Gründen nicht verwenden möchten, gibt es Alternativen. Daten über einen Cloud-Speicher im Internet zu übertragen, sei dafür meist die einfachste Lösung, sagt Benjamin Kraft von der Computerzeitschrift c‘t. Wer seine Fotos, Videos oder Dokumente zum Beispiel bei Google Drive oder Dropbox abgespeichert habe, müsse dafür nur das jeweilige Programm auf seinem neuen iPhone installieren und die Daten anschließend synchronisieren. „Fotos oder Musik lassen sich darüber hinaus über iTunes übertragen“, fügt Blasius Kawalkowski hinzu.

Vor dem Umzug: Da iPhones keinen Steckplatz für SD-Karten besitzen, kann der Speicherplatz im Vergleich zum Android-Gerät schnell knapp werden. Vorher ausmisten lohnt sich also im Zweifel. Wer sichergehen will, dass beim Gerätewechsel keine Daten verloren gehen, macht vorher eine Sicherheitskopie – entweder über Cloud-Dienste, mit entsprechenden Apps oder manuell auf dem Computer oder einer externen Festplatte.

Die Übertragung beginnt: Move to iOS überträgt Kontakte, Nachrichten, Fotos, Videos, Lesezeichen, E-Mail-Konten und Kalendereinträge. Damit der Umzug reibungslos funktioniert, sollten Nutzer am besten den Flugmodus in den Einstellungen des Telefons aktivieren. Denn wenn während des Umzugs etwa ein Anruf eingeht, wird der Vorgang abgebrochen.

Apps weiter verwenden: Kostenlose Apps können Nutzer über Move to iOS übertragen oder manuell herunterladen, sofern sie im App ­Store von iOS verfügbar sind. Nutzer, die auf ihrem Smartphone spielen, können allerdings Probleme bekommen. „Spielstände werden nur übertragen, wenn man beim Anbieter direkt ein Konto angelegt hat“, erklärt Benjamin Kraft.

Kostenpflichtige Apps könnten Nutzer oftmals ebenfalls nicht mitnehmen, meist müssten sie nochmals gekauft werden, sagt Kraft. Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen rät allerdings, gerade bei teuren Apps die jeweiligen Entwickler zu kontaktieren. Manche würden dann kostenlos die iOS-Varianten ihrer Programme zur Verfügung stellen.

Chatverläufe: SMS landen per Move to iOS zuverlässig auf dem neuen Gerät. Bei einigen Kurznachrichtendiensten wie Threema sollten Nutzer daran denken, die Benutzerkennung (ID) zu sichern, da sie sonst auf dem neuen Gerät keinen Zugriff hätten, erklärt Kraft. Die neue Funktion Threema Safe erleichtere den Umzug jetzt auch über Betriebssystem-Grenzen hinweg. Whatsapp ist ohne Weiteres auf dem neuen Gerät nutzbar, die Chatverläufe sind aber erst einmal verloren. Nutzer können zwar Sicherungskopien anfertigen – die Apps nutzen für Android und iOS aber unterschiedliche Datenbankformate, die nicht kompatibel sind. Eine Übertragung ist somit nicht möglich. Verbraucherschützerin Körber rät dazu, Kopien der Chatverläufe per E-Mail auf den Computer zu senden. So gingen die Inhalte zumindest nicht verloren.

Abonnements: Wer Dienste wie Netflix oder Deezer nutzt, muss sich keine Sorgen machen. „Das Abo ist nicht an das Gerät, sondern das Kundenkonto gebunden“ sagt Benjamin Kraft. Nur Abonnements, die in der jeweiligen App abgeschlossen worden seien, könnten hier Ausnahmen darstellen. Nutzer müssten allerdings daran denken, sich auf dem alten Smartphone abzumelden.

(dpa)
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