Digitalisierung schreitet voran Deutsche verbringen immer mehr Zeit vor dem Bildschirm

Berlin · Eine Studie belegt: Die Internet-Nutzung der Deutschen wächst. Dazu tragen nicht nur die jüngeren Generationen bei.

 Auch ältere Menschen nutzen zunehmend das Internet.

Auch ältere Menschen nutzen zunehmend das Internet.

Foto: dpa-tmn/Silvia Marks

84 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind online. Das geht aus dem Digital-Index 2018/2019 des gemeinnützigen Vereins Initiative D21 hervor. Dabei seien auch immer mehr ältere Menschen im Internet unterwegs, teilt der Verein mit.

Auch sehen die Deutschen immer mehr Fernsehen und Internet-Videos. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie des Privatsender-Verbands Vaunet. Den Angaben zufolge sitzen Bundesbürger im Durchschnitt jeden Tag fünf Stunden und zwölf Minuten vor dem Bildschirm. Dabei gehe der Großteil auf das Fernsehen mit drei Stunden und 37 Minuten. Mit Radiohören haben die Menschen in Deutschland laut Vaunet an Werktagen drei Stunden und zwölf Minuten verbracht, genauso viel wie im Vorjahr.

Medienangebote im Internet wurden im Durchschnitt eine Stunde und 37 Minuten genutzt. Davon entfielen rund 71 Minuten auf Online-Videos und Musikstreaming. Auf das Konto von weiteren Angeboten wie Kino, Videospiele, DVDs und Blu-rays sowie CDs gingen 47 Minuten täglicher Nutzung.

Laut Angaben der Initiative D21 sind in diesem Jahr drei Prozent mehr Menschen in Deutschland online als noch ein Jahr zuvor. Dieser Zuwachs ist vor allem auch der wachsenden Verbreitung mobiler Internetzugänge geschuldet, wie sich dem Digital-Index des Vereins entnehmen lässt. Mobil sind demnach 68 Prozent der Menschen im Netz unterwegs, das sind vier Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Wie die vom Meinungsforschungsinstitut Kantar TNS durchgeführte Studie belegt, verzeichnen die älteren Generationen einen entscheidenden Anteil an den Steigerungen. Demnach sind heute 79 Prozent der 60- bis 69-Jährigen und 45 Prozent der über 70-Jährigen online. Die Gruppe der digital Abseitsstehenden, also Menschen, die ihren Netzanschluss kaum oder gar nicht nutzen, schrumpfte demnach um vier Prozentpunkte auf 21 Prozent. Das sind allerdings immerhin noch 13 Millionen Menschen. Komplett offline sind 16 Prozent.

Es gingen zwar immer mehr Menschen souverän mit der Digitalisierung und dem technischen Fortschritt um, sagt Hannes Schwaderer, Präsident von Initiative D21. Die Grundlagen seien jedoch unterschiedlich verteilt. „Es müssen mehr Anreize geschaffen werden, damit die Digitalisierung nicht an den Menschen mit niedrigerem Bildungsstand und an den ländlichen Regionen vorbeigeht.“ Dies könne am ehesten in den Schulen erfolgen, müsse sich aber auch konsequent im Berufsleben fortsetzen, erklärt Schwaderer.

In der geografischen Verteilung liegen bei der generellen Internet-Nutzung Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg mit jeweils 87 Prozent an der Spitze, gefolgt von Niedersachsen, Berlin und Rheinland-Pfalz mit jeweils 86 Prozent.

(dpa)
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