Rechtsschutz Neuer Rechtsschutz rentiert sich selten

Berlin · Neu ist nicht immer gleich besser. Das gilt zumindest bei Rechtsschutzversicherungen. Ein aktueller Test der Stiftung Warentest zeigt, dass viele neue Angebote der Versicherer teurer sind und schlechter abschneiden als bei der letzten Überprüfung aus dem Jahr 2014. Von den insgesamt 54 untersuchten Angeboten schnitten nur 14 Tarife „gut“ ab. Wer schon eine gute Police hat, sollte deshalb nicht wechseln.

 Vor Gericht kann eine Rechtsschutzversicherung Gold wert sein. 

Vor Gericht kann eine Rechtsschutzversicherung Gold wert sein. 

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Ein Grund für die schlechtere Bewertung: Viele Versicherer hatten sich in der Vergangenheit immer wieder geweigert, die Kosten für einen Rechtsstreit zu übernehmen, obwohl die Fälle eigentlich versichert waren. Kunden mussten daher oft gegen den Rechtsschutzversicherer klagen — und gewannen häufig auch. Allerdings haben nun viele Versicherungen ihre Bedingungen angepasst und bestimmte Rechtsstreitigkeiten vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.

Mitunter versuchen die Unternehmen auch, Kunden zum Wechsel in einen neuen Vertrag zu überreden. Geworben wird beispielsweise mit einer 24-Stunden-Hotline für Rechtsfragen oder der Kostenübernahme für Mediation. Verbraucher mit alten und guten Verträgen sollten sich davon aber nicht locken lassen. Wichtig ist laut Stiftung Test, dass der Versicherer Anwalt und Gerichtskosten auch dann zahlt, wenn ein Kunde klagt.

Getestet wurden Familienpakete für die Lebensbereiche Privat, Beruf und Verkehr. Partner und Kinder sind mitversichert. Wer sich zusätzlich als Mieter oder Eigentümer absichern will, muss dafür extra zahlen. Der günstigste Schutz kostet Kunden etwa 244 Euro im Jahr. Singles zahlen für diese Policen etwas weniger. Wer in Rente geht, kann einen preiswerten Seniorentarif abschließen. Der günstigste Tarif, den die Tester für gut befunden haben, ist für rund 170 Euro im Jahr erhältlich.

Generell sollten Kunden bei Neuabschluss eine Selbstbeteiligung von 150 Euro vereinbaren. Wer darauf verzichtet, zahlt schnell 100 Euro im Jahr mehr für seinen Vertrag.

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