Porsche Macan Porsche verfeinert sein Erfolgsmodell

Stuttgart · Der Macan ist mit einem Anteil von 40 Prozent am gesamten Verkauf das gefragteste Modell im Porsche-Angebot. Jetzt hat der Sportwagenbauer das kompakte SUV überarbeitet.

 Porsche hat sein erfolgreichstes Modell überarbeitet. Der Macan bietet jetzt noch mehr Fahrstabilität.

Porsche hat sein erfolgreichstes Modell überarbeitet. Der Macan bietet jetzt noch mehr Fahrstabilität.

Foto: Porsche

Der Macan nimmt nach Einschätzung von Porsche-Manager Markus Meyer eine Ausnahmestellung „als der Sportwagen im SUV-Segment“ ein. Was verbessert werden konnte, ging seine Mannschaft engagiert an. Zu den Schwerpunkten der Überarbeitung gehören die beiden neuentwickelten Motoren, das weiter optimierte Fahrwerk und äußere Modifikationen wie das neue Heckleuchtenband in LED-Ausführung und serienmäßig LED in den Hauptscheinwerfern. Hinzu kommt ein deutliches Plus an Vernetzung und an Assistenz.

Zwei neue Motorisierungen werden angeboten: ein 2,0-Liter-Turbobenziner und im Macan S ein 3,0-Liter-V6. Der Vierzylinder leistet 245 PS/180 und bietet ein maximales Drehmoment von 370 Nm. Keine Frage, das kann sich sehen lassen: von null auf hundert in 6,7 Sekunden, im auf Knopfdruck aktivierbaren Sport-Plus-Modus in 6,5 Sekunden und in der Spitze 225 km/h.

Aber sagen wir es geradeheraus: Das Einstiegsmodell erfüllt nicht alle Ansprüche von ambitionierten Porsche-Fahrern an die Kraftentfaltung. Auch wir wünschen uns ein bisschen mehr Power, zum Beispiel beim Herausbeschleunigen aus Kurven oder beim Überholen. Die gut 1800 Kilogramm Leergewicht des immerhin 4,70 Meter langen Macan müssen nun mal bewegt werden. Nach der Norm verbraucht das Basistriebwerk 8,1 Liter Super Plus (CO2-Ausstoß: 185 g/km). Im Alltag dürften es etwas mehr sein.

Deutlich mehr Kraft schüttelt der S aus dem Ärmel, der 354 PS/260 kW und 480 Nm Drehmoment bietet. Überlegen spielt er seine Leistung aus, ist in nur 5,1 Sekunden auf 100 und läuft in der Spitze 254 km/h. Unterstützt wird die rigorose, aber trotzdem harmonische Leistungsentfaltung vom Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK, das auf beide Motoren perfekt abgestimmt wurde. Im Mix konsumiert der S 8,9 Liter Super Plus (CO2: 204 g/km). Benzinpartikelfilter und Abgasnorm Euro 6d-temp sind nun selbstverständlich.

Zusammen mit dem Allradantrieb macht die Fahrdynamik weiterhin die Kernkompetenz der Marke aus. Für noch mehr Fahrspaß als bisher sorgt das überarbeitete Macan-Fahrwerk. Weiterentwickelte Reifen und die Porsche-typische Mischbereifung bringen zusätzliche Fahrstabilität, wie wir auf kurvenreichen Bergstrecken trotz Nieselregens erfahren konnten. Fahrkomfort und Alltagstauglichkeit überzeugten sowohl auf schlechten Asphaltdecken als auch im Stadtverkehr.

Auch die Vernetzung schreitet voran. Ins Auge fällt der von 7,2 auf 10,9 Zoll vergrößerte Touchscreen. Hier kann die Benutzeroberfläche mit Kacheln individuell gestaltet werden. Das System bietet eine bessere Online-Navigation und Connect Plus, um die Routen mithilfe aktueller Daten zu berechnen. Weitere Dienste bieten zum Beispiel das Online-Radio und die Sprachsteuerung Voice Pilot. Über Apps kann der Fahrer mit seinem Macan per Smartphone kommunizieren.

Zudem baut Porsche auf Wunsch weiterentwickelte Assistenzsysteme ein. So fährt man mit dem neuen Stauassistenten mit gezielten Lenkeingriffen zum Einhalten der Spur bis 65 km/h entspannter. Das Sport-Chrono-Paket wird erweitert, und in Kombination mit dem Abstandsregler kann der Macan mit abgeschaltetem Motor segeln.

Wie üblich kommt das Facelift auch beim Macan in der Mitte seines Produktionszyklus. Viele, aber nicht alle Wünsche konnten die Porsche-Leute dabei umsetzen. Eines der größten Anliegen muss aufgeschoben werden: im Macan Plug-in-Hybrid-Technik zu installieren, zumal der Diesel aus der Motorenpalette gestrichen wird. Das erlaubt die Struktur des aktuellen Modells nicht. Wer darauf nicht verzichten will oder kann, könnte immerhin zum größeren Cayenne greifen. Macan-Fahrer müssen auch auf den heute schon weit verbreiteten Startknopf verzichten. Stattdessen bleibt es beim Zündschloss links vom Lenkrad. Und auch ein Head-up-Display ist noch nicht verfügbar. Beides geht nicht bei einer überschaubaren Überarbeitung.

Der aufgefrischte Macan wird ab Ende Januar ausgeliefert. Auf den S müssen die Kunden etwas länger warten, er wird ab März erhältlich sein. Die Preise starten bei 58 763 Euro für den Macan mit Vierzylinder-Turbo, der den Hauptanteil an den Verkäufen beisteuern soll. Ihn wählen insbesondere die Privatkunden, die mit 75 Prozent weit vor den Flottenkunden den größten Anteil der Käufer ausmachen. Der S mit seinem formidablen Sechszylinder kostet ab 64 356 Euro. Hauptabsatzmärkte werden wohl weiterhin China, USA und Deutschland sein, gefolgt von anderen EU-Ländern sowie Kanada und Australien.

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