Autoneuheiten 2019: VW, Opel, Peugeot, Citroën, DS VW setzt alles auf die Elektro-Karte

Saarbrücken · VW bringt 2019 den neuen Golf und startet eine eigene Elektro-Plattform. Ford setzt auf ein Mondeo-Facelift und Explorer sowie Ranger aus den USA. Opel und PSA wachsen zusammen.

 Die Studie ID wird VW bis Dezember 2019 zum Elektroauto Neo weiterentwickeln. Dieser soll sehr preiswert werden und letztlich den Golf ablösen.

Die Studie ID wird VW bis Dezember 2019 zum Elektroauto Neo weiterentwickeln. Dieser soll sehr preiswert werden und letztlich den Golf ablösen.

Foto: Volkswagen

Die wichtigsten Modelle von Volkswagen, Ford, Opel und PSA für 2019 zeigen deutlich, wohin die Entwicklung geht. Insgesamt bringt 2019 mehr als 190 Auto-Neuheiten, darunter 40 neue Elektroautos und Plug-in-Hybride.

Volkswagen lässt nichts unversucht, um deutsche Kunden und Verbraucher vor den Kopf zu stoßen: Dieselbetrugs-Affäre, unzureichende Wiedergutmachung für Kunden, Dieseleintausch-Prämien statt Hardware-Nachrüstung und schließlich Verspätung beim Surfen auf der SUV-Welle sowie bei der Elektromobilität. Die überraschende Quittung: ein Plus von 6,8 Prozent bei den Neuzulassungen in den Monaten Januar bis September 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum; und das in einem Gesamtmarkt, der nur um 2,4 Prozent gewachsen ist.

Deutschland liebt VW, das scheint ein unumstößliches Autogesetz zu sein. So sind sich die Manager in Wolfsburg zwar der Marken-Fans sicher, aber wie lange noch? Um den Konzern fit für die digitale Zukunft zu machen, investieren sie nun 44 Milliarden Euro bis 2023 in Elektroautos und autonomes Fahren.

Die Neuheiten 2019 geben allerdings nur einen kleinen Vorgeschmack auf die Wolfsburger Elektro-Revolution, denn es handelt sich überwiegend noch um herkömmlich angetriebene Modelle. Mit dem Facelift des Passat und dem neuen Golf (Generation 8) werden Automobile vorgestellt, die die Mitte des VW-Angebots ausmachen. Doch bereits das neue Elektro-Modell ID Neo im Herbst zeigt, das VW den Markt aktiv wandeln will.

Im April wird mit dem City-SUV T-Cross eine Lücke im SUV-Angebot geschlossen. Analog zum T-Roc, der dem Golf entspricht, zeigt sich der T-Cross als hochgesetzter Polo. Das Passat-Facelift geht im Juli in den Handel und soll Limousine sowie Kombi technisch und optisch erneuern. Dabei wird der Mittelklasse-Bestseller unter anderem ein digitales Cockpit erhalten.

Im Herbst kommt der Golf 8 und bringt vor allem hinsichtlich seiner Elektronik-Architektur mit digitalen Instrumenten, modernster Konnektivität und Assistenzsystemen sowie Sprachsteuerung neueste Technik. Das Design wird sportlicher und kantiger, besonders die Front zeigt sich geschärft. Als neue Golf-Motoren werden Mildhybride und Plug-in-Hybride erwartet.

Ein ganz neues Modell-Kapitel schlägt VW mit dem Elektroauto Neo (Studie ID) zum Jahresende auf. Der Neo basiert auf einer neuen Elektro-Plattform, die später von weiteren BEVs (Battery Electric Vehicle – batteriebetriebenes Elektroauto) genutzt wird. Mit einer 36 kWh großen Batterie soll der Neo eine Reichweite von rund 330 Kilometern schaffen. Und er soll mit einem Preis von circa 28 000 Euro günstiger werden als viele seiner Wettbewerber.

Zum Jahresende bringt VW den komplett neuen VW Bus T7. Großfamilien und gewerbliche Nutzer dürfen sich freuen. Später folgen eine PHEV- (Plug-in-Hybrid-Vehicle) und eine Elektro-Version des Bully.

Ford bringt das große SUV Edge ab Januar mit einem Facelift in den Handel. Zum Sommer 2019 schicken die Kölner den facegelifteten Mondeo in den Markt. Gleichzeitig wird es vom Mondeo Turnier eine Mildhybrid-Version geben.

Im Sommer gehen auch das US-SUV Explorer im 5,00-Meter-Format und der noch größere Pick-up Ranger Raptor (Länge: 5,40 Meter) in den Verkauf. Der Ford Focus erhält zum Ende des Jahres eine sportliche ST-Version, und zudem debütiert der neue Ford Puma. Der Name stammt von dem bis 2001 gebauten Sportcoupé auf Fiesta-Basis. Um die aktuelle SUV-Welle zu bedienen, verbirgt sich nun hinter Puma ein Mini-Crossover – erneut auf Basis des Kleinwagens Fiesta.

Opel ist jetzt in die Elektro-Strategie des PSA-Konzerns (Citroën, Peugeot, DS, Opel) integriert. Nach Reibungsverlusten und der ersten Ungewissheit nach der Übernahme durch PSA will Opel 2019 seinen guten Lauf aus 2018 fortsetzen. Für die nächsten zwei Jahre sind acht neue Modelle geplant. Im Januar starten die Rüsselsheimer mit neuen Motoren bei Grandland X und Insignia. Zur Jahresmitte kommen der Combo 4x4 mit Allradantrieb und der neue Vivaro als Bus beziehungsweise Kombi und Kastenwagen. Im Herbst erhält der Astra ein Facelift und der Grandland X kommt zusätzlich als Plug-in-Hybrid.

Zum November erscheint der neue Corsa. Der Kleinwagen ist technisch identisch mit dem neuen Peugeot 208. Bereits im Dezember folgt als elektrische Variante der Corsa E. Ob der noch mit GM entwickelte Ampera-e, der laut Opel aktuell und auch 2019 noch verfügbar ist, dann weiter im Angebot bleibt, ist offen.

Peugeot, der Spender vieler technischer Plattformen für Opel, beginnt das Jahr 2019 mit der Kombi-Version des aktuellen 508. Zum Frühherbst erscheint der neue Kleinwagen 208. Als Technik-Blaupause des Opel Corsa und des künftigen Citroën C3 hat der 208 für PSA dreifache Bedeutung. Nach ersten Informationen wird der Kleinwagen knapp 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger und gleichzeitig eine Handbreit länger.

Im Innenraum bleibt es bei dem Peugeot-typischen i-Cockpit mit hochgesetzten Instrumenten über dem kleinen Lenkrad. Neben sparsamen Benzinern wird es auch einen sauberen Diesel mit SCR-Kat und Adblue-Technik geben. Im Rahmen der Elektro-Offensive ist eine rein elektrische Version vorgesehen. Und zum Herbst beziehungsweise Winter gehen dann die Plug-in-Hybrid-Versionen des Peugeot 3008 und 508 in den Verkauf.

Citroën und die noble Submarke DS setzen ebenfalls stark auf Plug-in-Hybrid-Antrieb. Nach der Einführung des Citroën C5 Aircross im Februar folgt im Spätherbst die Plug-in-Hybrid-Version des C5 Aircross. Der C5 basiert auf der PSA-Plattform EMP-2 und ist ein enger Verwandter von DS7, Peugeot 3008 und Opel Grandland X. Alle vier Modelle sind mit 4,50 Metern Länge gleich groß und verfügen über ein identisches Angebot an Assistenzsystemen. Der C5 Aircross Plug-in wird über eine Systemleistung von 300 PS verfügen und soll bis zu 60 Kilometer weit elektrisch fahren.

DS, die Premiummarke, bringt zum Herbst beziehungsweise zum Winter den DS7 Crossback E-Tense (Plug-in-Hybrid, technisch verwandt mit dem Citroën C5) und den DS3 Crossback E-Tense als elektrischen Kleinwagen mit Pfiff.

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