Streit an Fasching in Brotdorf: Betrunkener fährt auf Leute los

Saarbrücken/Merzig · Der Mann hätte besser auf seine Freundin gehört. Sie wollte, dass er aufhört Schnaps zu trinken, weil er aggressiv wird. Aber er trank weiter und bekam Streit. Als er den Kürzeren zog, stieg er ins Auto, fuhr los und verletzte zwei Männer. Nun stand er vor Gericht.

 Die Statue Justizia ist im Amtsgericht in Hannover zu sehen. (Symbolbild)Location:Hannover

Die Statue Justizia ist im Amtsgericht in Hannover zu sehen. (Symbolbild)Location:Hannover

Foto: Peter Steffen (dpa)

Das Landgericht Saarbrücken hat einen 36 Jahre alten Mann aus Merzig zu elf Monaten Gefängnis auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung und Trunkenheit im Verkehr verurteilt. Der Angeklagte war 2015 nach einem handfesten Streit beim Fastnachtsumzug in Brotdorf in sein Auto gestiegen und auf die Gruppe mit den Kontrahenten losgefahren. Dabei wurden zwei Männer verletzt. Einer der beiden erlitt einen komplizierten Bruch der rechten Hand und war rund ein halbes Jahr arbeitsunfähig.

Der Angeklagte stammt ursprünglich aus Luxemburg und lebt mit seiner Lebensgefährtin in Merzig. Gemeinsam mit der Frau und deren Kindern war er auf dem Faschingsumzug. Dort sprach er reichlich den gratis von Zugteilnehmerinnen angebotenen Schnäpsen zu. Seine Lebensgefährtin forderte ihn auf, damit aufzuhören, weil er nach dem Konsum von Schnaps immer aggressiv werde. Aber der Angeklagte hörte nicht auf die Frau. Das war ein Fehler. Denn nun ging die Frau ohne ihn nach Hause und er machte weiter. Dabei fand er eine Frau in Brotdorf offenbar besonders nett, die er ansprach und nicht in Ruhe lassen wollte. Deren Freund schaltete sich ein und es gab ein Handgemenge zwischen dem Angeklagten und der Gruppe um das Paar aus Brotdorf. Nach einigem Hin und Her ging der 36-Jährige weg. Aber nicht nach Hause.

Der Angeklagte lief vielmehr zum Parkplatz, stieg in sein Auto und fuhr mehrfach rund um den Straßenblock mit der Gruppe der Feiernden. Dann lenkte er plötzlich seinen BMW 5er nach rechts und fuhr ganz dicht an den Leuten vorbei. Mit dem Außenspiegel und der Kante des Kotflügels erwischte er zwei Männer, die knapp auf der Straße standen. Etwa 100 Meter weiter hielt der Mann sein Auto an, drohte der Gruppe mit einer Rohrzange und fuhr schließlich nach Hause.

Er und die Leute aus Brotdorf riefen die Polizei. Zur Tatzeit hatte der Angeklagte etwa 2,2 Promille Alkohol, Drogen und Medikamente im Blut. Seinen Führerschein ist er deshalb bis aus weiteres los. Die Richter verhängten gegen ihn zudem eine relativ lange Bewährungszeit von fünf Jahren. In dieser Zeit muss er dem an der Hand verletzten Mann aus Brotdorf jeden Monat 100 Euro als Schadensersatz - und Schmerzensgeldvorschuss zahlen. Sollte sich der Angeklagte nicht an diese Bewährungsauflage halten oder erneut straffällig werden, wird seine Bewährung widerrufen und er muss die vom Landgericht verhängte Strafe von elf Monaten Haft absitzen. wi

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