Reise Auf den Spuren des Mythos Bayern

Oberammergau · Wer die Berge, Seen und Schlösser der Ammergauer Alpen besucht, versteht, wieso Bayern Touristen aus aller Welt anzieht.

 Im Kloster Ettal geht eine Landesausstellung der Frage nach, wie es dazu kam, dass der Freistaat Bayern weltberühmt wurde. Die im Jahr 1330 vom Märchenkönig ­Ludwig II. erbaute Abtei trägt ihren Teil zur Anziehungskraft der Region bei.

Im Kloster Ettal geht eine Landesausstellung der Frage nach, wie es dazu kam, dass der Freistaat Bayern weltberühmt wurde. Die im Jahr 1330 vom Märchenkönig ­Ludwig II. erbaute Abtei trägt ihren Teil zur Anziehungskraft der Region bei.

Foto: Matthias Fend/Benediktinerabtei Ettal/Matthias Fend

„Bayern ist mehr als Berge, Wälder und Seen“, hatte ein Besucher aus Franken den Machern der bayrischen Landesausstellung ins Gästebuch geschrieben. Er war enttäuscht, weil seine Region in der Ausstellung im Kloster Ettal, die den Mythos des Freistaates zu ergründen sucht, unterrepräsentiert war.

Damit hat der Besucher zwar recht. Das Konzept der Ausstellung folgt jedoch der Idee, dass der Mythos auf eben diesem Landstrich in den Alpen beziehungsweise im Alpenvorland beruht, der aktuell schwer mit Schneechaos zu kämpfen hat. Wälder, Berge, Seen, bewohnt von Burschen in Lederhosen und Mädeln in farbenfrohen Dirndln. So sahen Bayern auch zahlreiche Maler des 19. Jahrhunderts, deren Werke die Stuben des Bürgertums schmückten. Auf Postkarten gedruckt, trugen sie diese Sicht in alle Welt. Und die Welt kam nach Bayern, denn das kleine Paradies wollte man mit eigenen Augen sehen.

Das Kloster Ettal, inmitten des Naturparks Ammergauer Alpen gelegen, ist der ideale Ort, um dem Mythos Bayern nachzuspüren. Denn hier ist zum einen das vereint, was das Bild des Freistaates ausmacht, eben die bayrische Naturkulisse. Zum anderen gibt es aber auch kulturelle Schätze zu bestaunen, wie beispielsweise das im Jahr 1330 von Ludwig dem Bayern gegründete Kloster selbst. Oder die nahegelegene Königliche Villa, wie das Schloss Linderhof auch genannt wird.

Das schmucke Schlösschen mit dem prächtigen Garten ließ der bayrische König Ludwig II. zwischen 1870 und 1886 errichten. Linderhof ist das kleinste der drei Schlösser Ludwigs und das einzige, das zu seinen Lebzeiten fertiggestellt wurde. Übrigens hat der Märchenkönig mit seinen in die Alpenlandschaft hineingesetzten Traumschlössern einen gewaltigen Teil dazu beigetragen, dass Bayern nach wie vor Touristen aus aller Welt anzieht.

Füssen mit seinen 15 300 Einwohnern ist Bayerns höchstgelegene Stadt und lädt zu einem Abstecher in seine mittelalterlichen Gassen ein. Besonders beeindruckend sind die alte Stadtmauer mit dem Hohen Schloss, dessen spätmittelalterliche Illusionsmalereien an den Hoffassaden einzigartig sind. Auch das imposante Benediktinerkloster St. Mang am Ufer des Lechs weiß die Besucher in seinen Bann zu ziehen.

Nun liegt Füssen zwar im Allgäu und von Oberammergau aus gesehen am westlichen Ende der Ammergauer Alpen. „Aber wir arbeiten hier alle eng zusammen“, erzählt Nicole Richter, die den Tourismus in den Ammergauer Alpen betreut.

Nur wenige Kilometer von Füssen entfernt, am Fuße des mächtigen 2047 Meter hohen Säulings, erbaute Maximilian II. im 19. Jahrhundert die Residenz Hohenschwangau, wo die Königsfamilie glückliche Tage im Sommer verlebte. Dessen Sohn Ludwig II. ließ vis-à-vis auf dem schroffen Pöllatfelsen Schloss Neuschwanstein erbauen. Der Zufluchtsort des Königs abseits von Hofzeremoniell und Regierungspflichten ist der steingewordene Traum einer ritterlichen Gralsburg und ein Muss für jeden Urlauber, der dem Mythos Bayern nachspüren will.

Von Oberammergau aus sind Füssen und die beiden Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein eine gute Autostunde entfernt. Empfehlenswert ist  die Route über Österreich entlang des herrlich gelegenen Plansees.

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