Beauty Regelmäßiges Eincremen ist das A und O

Saarbrücken · Im Winter sind Füße vielen Strapazen ausgesetzt – Bäder, Peelings und Masken sorgen für eine gesunde Haut.

 Für streichelweiche Füße im Winter sorgt eine Creme, die Harnstoff oder Sanddorn- und Avocado-Öl voller hochwertiger Fettsäuren enthält. Sie muss allerdings regelmäßig benutzt werden.

Für streichelweiche Füße im Winter sorgt eine Creme, die Harnstoff oder Sanddorn- und Avocado-Öl voller hochwertiger Fettsäuren enthält. Sie muss allerdings regelmäßig benutzt werden.

Foto: picture alliance / GARO/Phanie/dpa Picture-Alliance / GARO/PHANIE

Dicke Socken, gefütterte Stiefel, mal nass, mal kalt: In den Wintermonaten müssen unsere Füße so einiges aushalten. Sauerstoff kommt selten an die Haut, allenfalls trockene Heizungsluft. Das alles in Kombination kann schnell zu einem ernsten Problem werden, sagt Annette Hammes vom Deutschen Verband für Podologie. „Socken sind häufig aus synthetischen Fasern, zu eng und wenig atmungsaktiv. Das kann zu Hornhaut und Druckstellen sowie zum Schweißfuß und im schlimmsten Fall zu einem Pilzbefall führen. Mehr noch, weil in Schuhen und Strümpfen weniger Luft zirkuliert, kann auch ein Hitzestau entstehen. Man bekommt Schweißfüße oder sogar einen sogenannten atopischen Winterfuß.“ Der mache sich durch Rötungen und Ekzeme bemerkbar. „Ähnlich wie Neurodermitis“, erklärt die Expertin. „Die Haut der Füße wird trocken und rissig, was sehr schmerzhaft sein kann.“

Wer es nicht soweit kommen lassen will, sollte einige Tipps beherzigen, etwa auf passendes Schuhwerk zu achten. „Viele Menschen ziehen im Winter gern ein Paar Extra-Socken an. Schuhe, die sonst gut sitzen, können dann zu eng werden“, berichtet Timor Gerlach-von Waldthausen, Geschäftsführer der Firma Gehwol. „Die Folge sind eingewachsene Fußnägel und wundgeriebene Zehen. Auch Hühneraugen und Blasen können entstehen und vermiesen jede winterliche Stimmung.“ Um solche Probleme zu vermeiden, sei es zunächst einmal sinnvoll, Socken und Strümpfe aus natürlichen Materialien zu tragen und Schuhe so oft wie möglich auszuziehen.

Dass die Füße trotz aller Vorsichtsmaßnahmen im Winter trocken werden, lässt sich dennoch kaum vermeiden. Umso wichtiger, sie in einem zweiten Schritt täglich unter die Lupe zu nehmen. „Raue, trockene Haut kann eine ihrer wichtigsten Aufgaben nicht mehr optimal erfüllen: die Barrierefunktion. Das heißt, sie ist nicht mehr in der Lage, den Körper vor Wasserverlusten, schädigenden Substanzen oder Keimen zu schützen“, sagt Gerlach-von Waldthausen, „Bakterien oder Viren können deshalb leichter eindringen und Infektionen hervorrufen.“

Der Fußpflege-Experte rät zu Produkten, die Sanddorn- und Avocado-Öl beinhalten, weil sie über einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren verfügen. „Sie führen der trockenen Haut fehlende Lipide wieder zu und unterstützen das natürliche Gleichgewicht. Etwas weiter verbreitet als Inhaltsstoff ist Harnstoff, auch Urea genannt. Dieser bindet das Wasser in tieferen Hautschichten. Die Hornhaut wird erweicht und übermäßige Neubildung reduziert.“ Hornhaut-Bildung ist nach Einschätzung der Experten eine der großen Gefahren im Winter. „Füße regelmäßig einzucremen ist deshalb das A und O“, sagt Tatjana Pfersich vom Verband Deutscher Podologen. „Die Hornhaut kann mit einem Bimsstein oder einer Hornhautfeile selbst geglättet werden. Wenn sie allerdings zu dick und rissig wird, ist es ratsam einen Podologen aufzusuchen.“

Zur Winterpflege gehört nach dem Rat der Fachfrau auch, Zehen und Zehennägel einzubeziehen. „Nägel sollten zum Beispiel gerade gekürzt werden. Die Nagellänge sollte mit der Zehenkuppe eine Linie bilden, das heißt: Nägel nicht zu kurz schneiden und Ecken nicht abrunden“, lautet ihr Tipp. Das verhindere ein Einwachsen.

Damit die Nagelpflege leichter fällt, empfiehlt Timor Gerlach-von Waldthausen vorab ein Fußbad: „Danach sind die Nägel weicher und einfacher zu schneiden. Die Nagelhaut kann vorsichtig zurückgeschoben werden.“ Als Ergänzung biete sich ein Nagel-Öl an: „Auch hier sorgen Inhaltsstoffe wie Weizenkeimöl mit einem hohen Vitamin-E-Gehalt und Panthenol für den gewünschten Pflege-Effekt.“

Fußbäder seien nicht nur bei Nagelproblemen, sondern auch bei kalten Füßen sehr empfehlenswert. „Kalte Füße sind ein typisches Winterproblem“, erzählt der Experte. „Bei kühlen Temperaturen ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Kalte Füße sollte man nicht einfach hinnehmen, denn sie machen anfälliger für Erkältungen. Ein Nervenreiz drosselt die Durchblutung der Schleimhäute in unseren Atemwegen. Als Folge können Erreger schneller eindringen“ Sein Tipp: Regelmäßige Fußmassagen mit einem speziellen Wärmebalsam verschafften längerfristig Abhilfe. „Inhaltsstoffe wie Paprika und Ingwer haben durch Scharfstoffe einen belebenden und wärmenden Effekt. Stoffe wie Kampfer und Rosmarin wirken durchblutungsfördernd.“

Für Claudia Bach, Sprecherin bei Scholl-Fußpflege, sind vor allem Regelmäßigkeit und Routine die Grundlage dafür, damit die Füße im Winter geschmeidig bleiben. Dazu gehöre zum Beispiel, auch mal barfuß zu laufen und überschüssige Hornhaut regelmäßig zu entfernen, damit Bakterien nicht eindringen könnten. „Danach eignet sich zum Beispiel die intensiv pflegende sogenannte Fußmaske in Socken.“ Diese Tuchmaske sei fettfrei, enthalte aber Macadamia-Öl, Panthenol und Urea und gebe trockenen Füßen so die notwendige Feuchtigkeit.

Fertigprodukte sind aber nicht immer zwingend nötig, findet Annette Hammes. Die Saarbrücker Podologin hat noch ein paar Extra-Tipps für den Alltag: „Achten Sie zum Beispiel auf die richtige Sitzhaltung. Die Beine sollten gemütlich nebeneinander stehen. Sind sie übereinandergeschlagen, kann die Durchblutung nicht richtig funktionieren, was wiederum zu einem Kältegefühl führen kann.“ Außerdem sei Fußgymnastik sinnvoll für die Durchblutung, denn sie habe einen wärmenden Effekt.

Eine positive Wirkung im Winter haben ihrer Erfahrung zufolge auch kalte Kneippgüsse sowie Wechselgüsse. „Sie beginnen mit warmem Wasser und enden nach mehrmaligem Wechsel mit kaltem. Das trainiert die Gefäße.“ Zwei bis vier Wechsel reichen aus.

Ein Peeling bringe die Füße ebenfalls in Schwung. „Salz oder Zucker in ein gutes Öl geben, bis eine relativ steife Masse entsteht“, lautet das einfache Rezept der Fußpflege-Expertin, „die Füße sollte man vorher baden oder mit Wasser befeuchten. Danach die Masse mit angenehmem Druck bis über die Knöchel einmassieren, kurz einwirken lassen und abspülen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort