Traumhafte Wellness-Massagen

Krün · Die Auswahl an Wohlfühl-Massagen ist groß. Dabei sorgen nicht nur Hände für Entspannung und Wohlgefühl.

Die Massage gilt als eines der ältesten Heilmittel der Menschheit. Vor 4600 Jahren wurde sie in China erstmals erwähnt, ebenso gibt es sie in der rund 3500 Jahre alten indischen Heilkunst Ayurveda. Nach Europa gelangte die Massage über den griechischen Arzt Hippokrates vor etwa 2400 Jahren, wovon unter anderem die Gladiatoren im Römischen Reich profitierten.

Das Interesse schwankte im Lauf der Jahrhunderte, doch heute ist die Wirksamkeit dieser vielfältigen Körperbehandlung unbestritten. Masseure und Physiotherapeuten sind anerkannte Ausbildungsberufe - und sehr gefragt.

Auch im Wellnessbereich hat sich die Massage längst etabliert. Von A wie Aromaölmassage bis Z wie Zupfmassage, die das Bindegewebe straffen soll, reicht das Angebot. Aus aller Welt stammen die Techniken, wie bei der Lomi Lomi Nui, einem Massage-Ritual aus Hawaii, Java Touch, einer Streichelmassage aus Indonesien, Wambo Mambo, einer Holzrollen-Massage aus Australien, sowie den vielfältigen Thai- und Ayurveda-Massagen. Zum Einsatz kommen nicht nur die bloßen Hände, sondern zum Beispiel auch erhitzte Steine (Hot-Stone-Massage) oder Kräuterstempel.

Wärme spielt bei Wellnessmassagen oft eine wichtige Rolle, zum Beispiel bei der Laca-Shell-Muschelmassage. Angeboten wird sie im Wellnesshotel "Das Ahlbeck Hotel & Spa" in Heringsdorf auf der Insel Usedom (Mecklenburg-Vorpommern). Die erwärmten Massagemuscheln aus echten Venusmuscheln sollen verspannte Muskeln lockern.

Im Luxusresort Terme di Saturnia in der Toskana (Italien) zählt die "Saturnia-Candle-Massage" zu den beliebtesten Anwendungen. "Die Wärme des Wachses, der Duft der Kerze und die Handfertigkeit der Masseurin versetzen den Gast in einen Zustand tiefer Entspannung", beteuert Spa-Managerin Nataliia Vashchenko. Die speziellen Kerzen bestehen aus einer Feuchtigkeitscreme und pflegender Karitébutter. Diese lösen sich durch die Wärme auf und können so von der Haut gut aufgenommen werden.

Die Gäste können zwischen fünf Kerzen mit verschiedenen Düften und Wirkungsweisen wählen. Unter anderem wirkt der Zusatz von Aloe Vera erfrischend oder Andirobaöl hautberuhigend. Die Expertin schwärmt von "einer 100-minütigen Luxusbehandlung, bei der jeder Stress und Sorgen hinter sich lassen kann".

Manche Hotels lassen sich auch von ihrem direktem Umfeld inspirieren. Im Hotel Goldener Berg in Oberlech in Vorarlberg (Österreich) ist es die umliegende Bergwelt, die die Zutaten liefert. Unter anderem kommen Johanniskrautmilch bei Hautproblemen, Arnikamilch bei müden Gliedern nach dem Sport, Murmeltieröl zur Tiefenentspannung oder Berghonigöl für ein angenehmes Wohlgefühl zum Einsatz.

Der Schwarzwald birgt ebenso vielfältige Zutaten für Wellnessmassagen. Im Seehotel Wiesler in Titisee-Neustadt (Baden-Württemberg) wird zum Beispiel Kirschkernöl verwendet. Bei der Schwarzwälder Kirsch-Massage sorgt es für eine glatte Haut. Zudem wirken angewärmte Kirschkernsäckchen unter dem Nacken sowie auf Bauch- und Brust-Bereich zusammen mit den Massagegriffen entspannend.

Ein anderes Angebot ist die Schwarzwälder Tannenwald-Massage, bei der der Gast erst mit Fichtennadelöl eingesalbt und anschließend mit den Säckchen, die mit Tannennadeln und Zirbenholz-Späne gefüllt sind, abgeklopft wird. Das soll den Stoffwechsel anregen.

Massagen sind auch in Schloss Elmau ein großes Thema. Ein Klassiker ist die "Physio-Relax-Massage", eine Ganzkörpermassage mit speziellen Techniken, die das Nervensystem positiv beeinflussen. "Das Ziel dieser Massage ist es, die Konzentration des Stresshormons Cortisol zu senken und die Ausschüttung von Endorphinen, den Glückshormonen, anzukurbeln", erklärt Dr. Imke König, die Spa-Direktorin des Luxushotels in Krün (Bayern).

Die wichtigsten Techniken dabei sind intensive Streichungen mit den Unterarmen, die einen großflächigem Körperkontakt ermöglichen, sowie sanfte Dehnungen, Wellenbewegungen an der Wirbelsäule, Schüttelungen und Pendeltechniken an den großen Gelenken.

Um die Achtsamkeit der Therapeuten zu schulen, trainierten diese oft mit verbundenen Augen. Das fokussiere die Aufmerksamkeit stärker auf die Hände, berichtet König, denn "das Bewusstsein des Therapeuten für die Gewebespannung, den Atemrhythmus und die psychische Verfassung des Gastes sind wesentliche Faktoren" dieser Massage.

Die Medizinerin, die auch Expertin für Thai Chi und Pilates ist, hat zudem eine besondere Unterwassermassage entwickelt. Bei der "Physio-Floating-Massage" wird der Gast an Armen, Unterschenkeln und im Nacken eingeölt und anschließend in einem großen Thermalbecken auf Schwimmhilfen gelagert.

Der Therapeut, der ebenfalls im Wasser ist, startet mit einer Fußmassage, anschließend werden Hüfte, Arme, Schulter, Nacken und Rücken mobilisiert und massiert. "Die Schwerelosigkeit ermöglicht den Therapeuten eine dreidimensionale Arbeit an der Wirbelsäule und den großen Gelenken, die in dieser Form und Intensität an Land nicht möglich ist", beschreibt Imke König die Wirkungsweise der Massage. Empfohlen wird diese Floating-Therapie unter anderem bei chronischen Rückenschmerzen und für Schwangere.

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