Kommentar Auch Manager brauchen Anstand

Die Gehaltsaffäre um Air-Berlin-Vorstand Winkelmann zeigt erneut, dass einigen Managern, aber vor allem Aufsichtsräten in Deutschland das Maß verloren gegangen ist. Natürlich ist es nicht einfach, einen Vorstandschef für eine notleidende Firma zu finden. Diesem allerdings über Jahre ein Millionengehalt zu sichern, während klar ist, dass bei einer anstehenden Insolvenz die übrigen Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit geschickt werden und zahlreiche Kunden das Geld für ihre Tickets verlieren, ist schlicht unseriös.

Winkelmann, der noch kein Jahr im Amt ist, wäre nun gut beraten, bei der Übernahme eines neuen Jobs auf sämtliche Ansprüche aus dem Air-Berlin-Vertrag zu verzichten und den Betrag, wie von der Verbraucherzentrale gefordert, der Insolvenzmasse zuzuführen. Ansonsten wird er nicht als der Abwickler der bereits seit Jahren trudelnden Gesellschaft in Erinnernung bleiben, sondern nur als Prototyp des gierigen Managers. Anstand jedenfalls sieht anders aus.

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