Neuer Kurs in der Solarenergie Bald Solarkraftwerke auf Feldern

Saarbrücken · Saarland denkt über neue Nutzung wenig ertragreicher Agrarflächen nach.

 Das Saarland sucht neue Chancen für die Solarenergie.    

Das Saarland sucht neue Chancen für die Solarenergie.  

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Solarkraftwerke auf Feldern und Wiesen könnten im Saarland bald Realität werden. Die Minister der Großen Koalition aus CDU und SPD haben sich erstmals mit dem Entwurf einer Verordnung befasst, die wenig ertragreiche Agrarflächen für die Errichtung großer Photovoltaik-Anlagen attraktiv machen soll (wir berichteten). Konkret geht es um maximal 200 Hektar landwirtschaftliche Flächen in benachteiligten Gebieten – so der Fachbegriff. Der Ministerrat habe das Papier zur Kenntnis genommen, teilte das Wirtschaftsministerium auf SZ-Anfrage mit. Nun soll es zu einer externen Anhörungen kommen.

Das Haus von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) hatte die Verordnung mit den Ressorts für Inneres und Umweltschutz erarbeitet. Agrarwirtschaft und Naturschützer beteiligte man über einen Runden Tisch. Wer ein Solarkraftwerk auf Äckern und Grünflächen errichten will, dem soll laut Ministerium ein „ausreichend hohes Flächenangebot“ zur Auswahl stehen. Naturschutzgebiete oder Wald schließt der Entwurf jedoch aus, auch eine Reihe anderer Flächen.

Ob gebaut werden darf, darüber sollen die Kommunen autonom entscheiden können, erklärte kürzlich Stefan Rauber, Energie-Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium. Vorgesehen ist eine Mindestgröße von zwei Hektar. Bei landesweit 200 Hektar ist Schluss. Das entspricht etwa einem Prozent des in Frage kommenden Geländes.

Mit dem jetzigen Entwurf reagiert das Land auf die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus 2017. Sie erlaubt den Bundesländern, über Verordnungen Agrarflächen mit niedrigem Potenzial für Solarkraftwerke zu öffnen. Stromerzeuger können für diese Einspeisevergütungen erhalten. Diese werden jetzt  über Ausschreibungen ermittelt. Weshalb im Saarland die RAG Montan Immobilien (RMI) für Solarstrom von früheren Bergbauflächen kaum noch Potenzial sieht – wegen höherer Gestehungskosten. Daher interessiert sich die RMI für die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen ebenso wie kleine Anbieter.

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