Weltgrößte Industrieschau Hand in Hand mit dem Roboter

Hannover/Saarbrücken · Die Kooperation zwischen Mensch und Maschine ist großes Thema der Hannover Messe. Das Saarland ist mit 30 Firmen dabei.

Top-Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov spielt am Stand von Omron gegen einen Roboter.

Top-Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov spielt am Stand von Omron gegen einen Roboter.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Immer sparsamer, immer maßgeschneiderter, immer smarter und immer schneller: Selbstlernende Roboter und künstliche Intelligenz in der Produktion sind die Top-Themen der Hannover Messe. Bezüglich künstlicher Intelligenz müsse Deutschland nachholen und aufholen, sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern Abend kurz vor der Eröffnungsfeier. Bei der Gestaltung der sogenannten Industrie 4.0 – der vernetzten Industrie – stehe Deutschland aber „recht gut da“.

An der Eröffnungsfeier nimmt neben Bundeskanzlerin auch Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto teil. Mexiko ist das erste lateinamerikanische Land, das Partner der Hannover Messe ist – und das wichtigste Empfängerland deutscher Exporte nach Lateinamerika. Peña Nieto will sein Land als attraktiven Wirtschaftsstandort präsentieren. Der Handel zwischen Deutschland und Mexiko hat sich von 2010 bis 2017 auf 20,4 Milliarden Euro verdoppelt.

Auch das Saarland als ein traditioneller Industrie-Standort zeigt auf der Hannover Messe mit rund 30 Ausstellern eine umfangreiche Präsenz: von Festo über ZF, Hydac, Scheer, Orbis  bis hin zur Universität des Saarlandes, dem Institut für Neue Materialien.

Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) sieht die Hannover Messe gerade für die zahlreichen exportorientierten Unternehmen an der Saar als eine ideale Plattform an, um national und international neu Kunden zu gewinnen. „Die saarländische Präsenz in Hannover spiegelt aber auch wider, wie sehr sich unser Land zu einem modernen und innovationsbereiten Standort entwickelt hat, es reif ist für Industrie 4.0, die ihrerseits zu einem Leitmotiv der Hannover Messe geworden ist“, sagte Rehlinger. Für sie sei die weltgrößte Industrieschau zudem auch unter dem Gesichtspunkt der Fachkräftewerbung von Bedeutung. Denn es gehe ja vor allem auch um die Wirtschaft der Zukunft, in der Mensch, Computer, Roboter und Maschine immer stärker eine produktive Einheit bilden.

Mensch und Roboter arbeiten in der Fabrik von morgen Hand in Hand – das wird bei der Leistungsschau der Industrie deutlich. „Die Akzeptanz wird vor allem dann bestehen, wenn es einfach und intuitiv ist“, meint Manager Elias Knubben vom Automatisierungsspezialisten Festo, der auch in St. Ingbert-Rohrbach eine großes Werk hat.

Dass sich der hohe Zeitaufwand für die mehrtägige Messe lohnt, bestätigt etwa Thomas Gard, Vorstand des Saarbrücker Software-Unternehmens Orbis. „Wir wollen mit unseren Produkten, die zum Beispiel Möglichkeiten der Automatisierung  in der Produktion und intelligente Steuerungssysteme aufzeigen, möglichst eng an den Industriekunden sein. Die finden wir auf der Hannover Messe.“ Neben Neukunden würden auch bereits bestehende Kontakte gezielt an den Stand eingeladen, um die neuesten Entwicklungen aufzuzeigen. Die Hannover Messe sei aber auch noch aus einem ganz anderen Grund besonders wichtig: „Wir suchen händeringend Fachpersonal für unser Unternehmen.“

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Enrique Peña Nieto, Präsident des Gastlandes Mexiko, kommen zur Eröffnungsfeier.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Enrique Peña Nieto, Präsident des Gastlandes Mexiko, kommen zur Eröffnungsfeier.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Messe ist also auch für alle interessant, die eine Karriere starten oder sich innerhalb der Branche verbessern wollen. Anders als bei der Computermesse Cebit gibt es auf der Hannover Messe in diesem Jahr jedoch keinen Saar-Gemeinschaftsstand. Das liegt auch daran, dass viele Aussteller aus der Region Saarland-Rheinland-Pfalz stärker auf verschiedene Hallen verteilt sind, je nach Branche und Schwerpunkt.

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