Autozulieferer IG Metall bangt um die Zukunft von Eberspächer

Neunkirchen · Die Gewerkschaft IG Metall macht sich große Sorgen um das Neunkircher Werk des Autozulieferers Eberspächer. Am Montag hat sie eine Kampagne gestartet und im Umfeld des Werks in Wellesweiler Plakate aufgehängt. Zum Beispiel mit der bangen Frage: „Radikaler Stellenabbau bei Eberspächer?“ Oder auch mit der zuversichtlichen, offenbar als Appell an die Geschäftsführung gedachten Aussage „Eberspächer hat Zukunft“. Jörg Caspar, erster Bevollmächtigter der IG Metall Neunkirchen, „sieht die Gefahr, dass der Standort unter massiven Druck gerät und mittelfristig ausblutet“. Nach seiner Darstellung fehlen Aufträge, die die Fabrik in den kommenden Jahren auslasten und damit die Arbeitsplätze sichern. Die Folge könnte ein weiterer drastischer Stellenabbau sein, befürchtet Caspar. Eberspächer produziert in Neunkirchen Abgasanlagen für Autos. Das Unternehmen räumt ein, dass es Einschnitte geben werde.

 So sieht eines der Plakate aus, die die Gewerkschaft IG Metall im Umfeld des Neunkircher Eberspächer-Werks aufgehängt hat.

So sieht eines der Plakate aus, die die Gewerkschaft IG Metall im Umfeld des Neunkircher Eberspächer-Werks aufgehängt hat.

Foto: SZ/OperatingSZ1, SZ

Die Gewerkschaft IG Metall macht sich große Sorgen um das Neunkircher Werk des Autozulieferers Eberspächer. Am Montag hat sie eine Kampagne gestartet und im Umfeld des Werks in Wellesweiler Plakate aufgehängt. Zum Beispiel mit der bangen Frage: „Radikaler Stellenabbau bei Eberspächer?“ Oder auch mit der zuversichtlichen, offenbar als Appell an die Geschäftsführung gedachten Aussage „Eberspächer hat Zukunft“. Jörg Caspar, erster Bevollmächtigter der IG Metall Neunkirchen, „sieht die Gefahr, dass der Standort unter massiven Druck gerät und mittelfristig ausblutet“. Nach seiner Darstellung fehlen Aufträge, die die Fabrik in den kommenden Jahren auslasten und damit die Arbeitsplätze sichern. Die Folge könnte ein weiterer drastischer Stellenabbau sein, befürchtet Caspar. Eberspächer produziert in Neunkirchen Abgasanlagen für Autos. Das Unternehmen räumt ein, dass es Einschnitte geben werde.

Das Neunkircher Eberspächer-Werk hat gerade ein Sanierungsprogramm hinter sich, das Hunderte Jobs gekostet hat. Als das Programm 2013 angestoßen wurde, waren an dem Standort noch mehr als 1900 Menschen beschäftigt. Aktuell sind es nach Angaben der Geschäftsführung noch 1400 Beschäftigte – einschließlich etwa 100 Leiharbeiter. Trotzdem schreibt das Werk nach wie vor rote Zahlen, wie die Geschäftsführung kürzlich anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz für 2017 erläuterte. Ein Grund dafür ist die zurückgegangene Nachfrage nach Diesel-Autos. Eine schnelle Wende zum Besseren sieht das Management nicht. Dass bis Jahresende eine Beschäftigungssicherung vereinbart ist, beruhigt die Gewerkschaft keineswegs.

Die IG Metall will mit ihrer Plakat­aktion darstellen, „was es bedeutet, wenn Eberspächer unter Druck kommt – für die Beschäftigten, für die Kaufkraft, für die Region“, sagt Caspar. Er fordert von der Führungsspitze des Esslinger Familienunternehmens „Zusagen, damit der Standort mittelfristig gesichert ist“. Er denkt dabei auch daran, dass Aufträge aus dem Lkw-Sektor nach Neunkirchen geholt werden.

Das Unternehmen hat mit einem Aushang im Werk auf die Plakataktion reagiert. Darin heißt es unter anderem: „Aktuell prüfen wir gemeinsam mit einem Beratungsunternehmen, wie wir den Standort Neunkirchen für die Zukunft aufstellen.“ Ergebnisse der Standortanalyse sollen Mitte oder Ende Juni vorliegen. „Um die Zukunftsfähigkeit herzustellen, werden gewisse Einschnitte nicht zu vermeiden sein“, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Über den Umfang könne erst informiert werden, wenn die Analyse der Berater vorliege. Engagiert hat Eberspächer die international tätige US-Beratungsfirma Alix Partners. Ziel sei der Erhalt von Arbeitsplätzen, versicherte Eberspächer.

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