195 Millionen Umsatz Prowin will wieder zweistellig wachsen

Schiffweiler · Der Direktvertreiber mit Sitz in Illingen konnte das vergangene Jahr mit einem Rekordumsatz abschließen. 2019 soll weiter investiert werden.

  Michael Lux, Chef von Lux Logistik, dem Logistikpartner von Prowin mit Sitz in Bexbach, steht neben den Prowin-Geschäftsführern Sascha, Ingolf und Michael Winter sowie Steffen Bug, dem Direktor der „Prowin Akadamie“, dem Schulungszentrum von Prowin (von links).

Michael Lux, Chef von Lux Logistik, dem Logistikpartner von Prowin mit Sitz in Bexbach, steht neben den Prowin-Geschäftsführern Sascha, Ingolf und Michael Winter sowie Steffen Bug, dem Direktor der „Prowin Akadamie“, dem Schulungszentrum von Prowin (von links).

Foto: Engel

Die Stimmung in der Geschäftsführung ist gut, als die Prowin Winter GmbH in der Schiffweiler Ortsteil Landsweiler-Reden ihre Bilanz für 2018 vorstellt. Die Geschäftszahlen, die der Direktvertreiber für Reinigungsmittel, Wellnessprodukte und Tiernahrung für das vergangene Jahr präsentiert, klingen größtenteils vielversprechend.

Mit 195 Millionen Euro habe das Familienunternehmen die bisher größte Summe seit der Gründung vor 24 Jahren umgesetzt, berichtet Geschäftsführer Ingolf Winter. Das entspreche einem Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zur Höhe des Gewinns machte das Unternehmen keine Angaben.

„Unser Ziel von einem jährlichen Umsatzwachstum von zehn Prozent haben wir wegen etwas schlechterer Absatzzahlen im Ausland verfehlt“, sagt Winter. Das Unternehmen blicke dennoch „sehr zuversichtlich in die Zukunft“. Prowin will weiterhin am Umsatzziel von zehn Prozent Wachstum pro Jahr festhalten.

Ein Grund dafür dürfte der Zuwachs der bei Prowin eingeschriebenen selbstständigen Vertriebspartner sein. Ihre Zahl wuchs im vergangenen Jahr um 12 000 auf jetzt 100 000. Außerdem wurden elf neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter wächst damit auf 166.

„Unser Kerngeschäft ist der deutsche Markt, unsere Kernkompetenz die Reinigungsmittel“, sagt Ingolf Winter. Mit letzteren erwirtschafte das Unternehmen 82 Prozent seines Umsatzes und komme damit hierzulande auf einen Marktanteil von zwei Prozent. Daneben vertreibt Prowin seine Produkte in Frankreich, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden. „Interesse besteht auch in anderen Ländern“, sagt Michael Winter, Sohn von Firmengründer Ingolf und ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung. „Italien wäre ein logischer nächster Schritt.“ Weitere europäische Länder seien im Gespräch.

Für das laufende Jahr plant der Direktvertreiber im Saarland größere Investitionen. In unmittelbarer Nachbarschaft zur „Prowin Akademie“ in Landsweiler-Reden, die hauptsächlich als Schulungszentrum für die Vertriebspartner dient, soll ein neues Verwaltungsgebäude entstehen, und es soll ein weiteres Bürogebäude im Illinger Ortsteil Uchtelfangen gebaut werden. Insgesamt vier Millionen Euro seien dafür veranschlagt. „Wir befinden uns in einer wichtigen Phase des Unternehmens“, sagt Ingolf Winter.

Die bringe auch Herausforderungen mit sich: „Unsere Strukturen wachsen nicht so schnell, wie wir uns das wünschen.“ Auch im Hinblick auf einen anstehenden Generationenwechsel wolle sich das Unternehmen im Jahr 2019 personell weiter verstärken. Dazu sei „intensive Arbeit“ nötig, sagt der 64-jährige Firmengründer.

Laut eigener Aussage achtet Prowin traditionell auf den Umweltschutz. „Für mich war und ist entscheidend, dass wir hier Trendsetter bleiben“, sagt Ingolf Winter. Dazu verfolge das Unternehmen verschiedene Ansätze. So seien durch den Einsatz von Konzentrat statt unverdünnter Reinigungsmittel im vergangenen Jahr 40 000 Tonnen Plastik eingespart worden. Weiterer Müll werde etwa durch wiederverwendbare Sprühköpfe auf den Flaschen vermieden, sagt Michael Winter. „Der grüne Gedanke ist der rote Faden in unserem Unternehmen.“

Um diesen Faden weiterzuspinnen, setzt der Direktvertreiber auf eine neue Recycling-Methode. „Der Kunststoff für unsere Verpackungen wird aus im Meer schwimmendem Plastikmüll gewonnen“, berichtet Michael Winter. „Das Plastik wird per Schleppnetz aus dem Meer gefischt und anschließend zu Granulat verarbeitet, das als Grundstoff für die Verpackungen dient“, erklärt der Sohn des Firmengründers.

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