Wirtschaftsministerin Rehlinger: Autoland Saar darf nicht unter die Räder kommen

Saarbrücken · Die saarländische Wirtschaftsministerin will die Zulieferbetriebe gezielter fördern, damit sie den Wandel in der Mobilität meistern können.

 Sommergespräch mit Anke Rehlinger: Die Zukunft der Autoindustrie an der Saar beschäftigt sie und ihr Ministerium.

Sommergespräch mit Anke Rehlinger: Die Zukunft der Autoindustrie an der Saar beschäftigt sie und ihr Ministerium.

Foto: BeckerBredel

Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) will erreichen, dass das Autoland Saarland fit für die Zukunft gemacht wird. Dies sei zu schaffen, weil einige Voraussetzungen dafür im Land vorhanden sind. So sei noch nicht ausgemacht, dass sich die Elektromobilität auf breiter Front durchsetze. Hier könnten auch neue Energieträger in der Antriebstechnologie, zum Beispiel der Wasserstoff, „künftig eine wichtige Rolle spielen“, sagte sie im Sommergespräch.

Daher sei es aus saarländischer Sicht hochinteressant, „dass Bosch in Homburg sich auf diesem Feld in Stellung bringt“. Das Unternehmen stehe vor der Aufgabe, zur langfristigen Standortsicherung neue Technologiekonzepte zu entwickeln. Dabei spielten emissionsfreie Treibstoffe eine Rolle: „Es gibt Überlegungen, auf diesem Gebiet neue Geschäftsfelder für das Bosch-Werk Homburg zu erschließen.“ Das Ministerium sei in diesem Prozess eingebunden. Außerdem plane Saarbrücker Institut für Zukunftsenergiesystem (IZES) eine Wasserstofftankstelle, um mit dieser Antriebsart wissenschaftlich nutzbare Erfahrungen zu sammeln. Rehlinger zufolge könnte das Saarland als Energieregion daher „wesentliche Beiträge zum Einsatz des sauberen Energieträgers Wasserstoff leisten“. Auch die Werkstoff-Forschung könne hier eingebunden werden. Das Ministerium will noch in diesem Jahr eine große Workshop-Reihe starten, die sich um dass „Auto der Zukunft“ drehen soll.

Allerdings müssten auch die Zulieferbetriebe der Autobauer die Rahmenbedingungen erhalten, die es ihnen möglich mache, sich auf den Wandel in der Mobilität einstellen zu können. Daher müsse die Innovationsförderung für die Zulieferer neu zugeschnitten werden. „Bestehende und neu hinzukommende Programme müssen sich optimal ergänzen“, so Rehlinger. Den saarländischen Betrieben sagte sie die Unterstützung ihres Ministeriums zu. „Wir werden den kleinen und mittleren Unternehmen im Saarland systematisch dabei helfen, die passenden Förderangebote auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene zu finden und zu nutzen.“

Diese Unterstützung sei wichtig, da der Fahrzeugbau „ein gewichtiger Faktor der regionalen Wirtschaft ist“, sagte die Ministerin. Nach einer jüngst von der Industrie- und Handelskammer (IHK) veröffentlichten Branchenanalyse erzielen die 260 Betriebe, die an der Saar dem Bereich Automotive zugerechnet werden, einen Jahresumsatz von rund 17 Milliarden Euro. Gut 44 000 Menschen arbeiten in diesen Unternehmen – mehr als die Hälfte aller Industriebeschäftigten.

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