Rekord-Aufträge und steigende Produktion bei Saarstahl Saarstahl stellt Rekorde in der Produktion auf

Völklingen · Die Aufträge aus der Autoindustrie, dem Maschinenbau und anderen Branchen nahmen im Geschäftsjahr 2017 weiter zu.

 Saarstahl steuert die Produktion von Leitständen aus mit modernster Technik . Das Unternehmen erwartet auch für 2018 gute Ergebnisse. Die Aufträge nehmen weiter zu, die Produktion brummt. Die Autoindustrie und der Maschinenbau sind die besten Kunden.

Saarstahl steuert die Produktion von Leitständen aus mit modernster Technik . Das Unternehmen erwartet auch für 2018 gute Ergebnisse. Die Aufträge nehmen weiter zu, die Produktion brummt. Die Autoindustrie und der Maschinenbau sind die besten Kunden.

Foto: Oliver Dietze

Nach einem extrem schwierigen Jahr 2016 kann Saarstahl für das Geschäftsjahr 2017 wieder auf Rekorde bei den Auftragseingängen und in der Produktion verweisen. Nach Angaben von Vorstandssprecher Fred Metzken lief es beim Absatz der Produkte so gut wie seit zehn Jahren nicht. „Wir haben Rekordmengen auf all unseren Produktionsstraßen erreicht“, sagte der Vorstandssprecher und Finanzvorstand gestern in der Bilanz-Pressekonferenz. Auch die Marktpreise konnten in allen Produktsegmenten angehoben werden. Hauptkunden der Saarländer sind weiter die Autoindustrie sowie der Maschinenbau.

Vertriebsvorstand Klaus Richter äußerte angesichts drohender US-Strafzölle auf europäische Stahlprodukte die Hoffnung, dass sich das Problem für Saarstahl in Grenzen hält. „Wir sind im hochwertigen Stahlsegment tätig. Solche Stähle kann der amerikanische Markt nicht so schnell selbst produzieren“, betonte Richter. Vom Saarland aus würden derzeit 100 000 Tonnen in die USA exportiert. Man habe alle Kunden angeschrieben und gefragt, ob sie dazu bereit sind, die Zölle zu übernehmen. Saarstahl selbst könne das nicht leisten. Ein Großteil der Kunden habe bereits Zustimmung signalisiert.

Sorgen bereiten dem Vorstand mögliche Umleitungs-Effekte. So könnten Stahlhersteller als Alternative zur Blockadehaltung der USA auf die Idee kommen, mehr Mengen auf den europäischen Markt zu steuern. Zudem steige China verstärkt in das Geschäft mit höherwertigen Stählen ein und reduziere eigene Überkapazitäten. Letzteres liege auch am Smog im Reich der Mitte, der zu Einschränkungen für zahlreiche Werke führe. Saarstahl setzt als Antwort auf mögliche Strafzölle und Überkapazitäten in Europa auf eine Internationalisierung. Man eröffne in weiteren Ländern neue Büros als Repräsentanzen, die Kunden betreuen sollen. An eigene Produktionsstätten vor Ort ist nicht gedacht.

Wesentlich beigetragen zum erfolgreichen Geschäftsjahr 2017 habe die erfolgreich abgeschlossene Restrukturierung der Saarschmiede. In allen Fällen von Personalabbau seien sozialverträgliche Lösungen gefunden worden, erläuterte Peter Schweda, Arbeitsdirektor und Vorstand Personal. Waren es 2013 noch 986 Beschäftigte, sind aktuell  469 Mitarbeiter in der Schmiede beschäftigt, angestrebt sind 411. Einige Mitarbeiter seien noch in der Vermittlung, über längere Zeit krank oder erreichten im laufenden Jahr die Rente. In der reduzierten Form könne die Schmiede jetzt wieder durchstarten, möglichst auch auf neuen Märkten. Ihr bisheriger Hauptmarkt, der Bau von Turbinen für Kraftwerke, war nach dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima zusammengebrochen.

   Fred Metzken, Finanzvorstand und Sprecher des Saarstahl-Vorstandes.

Fred Metzken, Finanzvorstand und Sprecher des Saarstahl-Vorstandes.

Foto: Iris Maria Maurer

Saarstahl bleibt einer der  attraktivsten Arbeitgeber in der Region. Zuletzt lagen 1152 Bewerbungen um eine Ausbildungsstelle vor, 2510 Bewerbungen um einen Arbeitsplatz. Der Konzern beschäftigt 6366 Mitarbeiter und 289 Auszubildende. Auch für 2018 ist Vorstandssprecher Metzken optimistisch. „Die Auslastung der Anlagen und der Auftragseingang sind unverändert hoch.“ Die Autoindustrie gehe von einer Steigerung der weltweiten Produktion aus. Saarstahl stattet Premium-Autohersteller aus, die auf den weltweiten Märkten einen Marktanteil von 70 Prozent ausmachen. Zu den größten Investitionen gehört mit insgesamt 100 Millionen Euro eine neue Stranggießanlage. Sie soll voraussichtlich Mitte nächsten Jahres  die Produktion aufnehmen, zugleich neue Maßstäbe in der Produktqualität und im Bereich der Langprodukte setzen, kündigte Technikvorstand Martin Baues in der Pressekonferenz an.

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