Studie Mehr Schwule und Lesben bekennen sich im Betrieb

Berlin · Schwule und Lesben gehen am Arbeitsplatz immer offener mit ihrer sexuellen Identität um. Knapp ein Drittel (28,9 Prozent) spricht mit allen Kolleginnen und Kollegen offen über dieses Thema. Das geht aus einer  Studie hervor, an der die Antidiskriminierungsstelle des Bundes beteiligt war. Vor zehn Jahren waren es nur 12,7 Prozent. Gleichzeitig spricht immer noch ein Drittel (30,5 Prozent) mit niemandem oder nur mit wenigen Personen über die eigene sexuelle Identität. 2007 waren das noch 51,9 Prozent.

Die Studie „Out im Office?!“ zur Arbeitssituation lesbischer, schwuler, bisexueller und transgeschlechtlicher Menschen zeigt auch, dass Diskriminierung, Ausgrenzung und Belästigung weiter beklagt werden. Drei von vier Befragten (76,3 Prozent) berichten davon. „Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen“, sagte dazu die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders.

Zu den Diskriminierungserfahrungen gehören Ausgrenzungen und sexuelle Belästigung ebenso wie Beeinträchtigungen in der Berufskarriere, also ungewollte Versetzungen, Kündigungen und verhinderte Beförderungen.

Unter schwulen und lesbischen Führungskräften ist die Offenheit ausgeprägter als unter anderen Beschäftigten. Vier von zehn Führungskräften sprechen demnach mit allen Mitarbeitern offen über ihre sexuelle Identität.

Im Gegensatz zur letzten Studie 2007 wurden diesmal auch bisexuelle und transgeschlechtliche Personen befragt. Sie gehen im Schnitt deutlich weniger offen mit ihrer sexuellen Identität um.

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