Was passiert am Montag? Wechsel an Ford-Spitze schürt Sorge in Saarlouis

Saarlouis · Am Montag sollen Details über die Zukunft des Werkes mit 6300 Beschäftigten verkündet werden.

 Seit dem Jahr 1970 baut Ford in Saarlouis Autos.

Seit dem Jahr 1970 baut Ford in Saarlouis Autos.

Foto: dpa/Oliver Berg

Vor einer Betriebsversammlung im Ford-Werk Saarlouis am kommenden Montag, die Aufschluss über die Zukunft des saarländischen Standortes bringen soll, wachsen die Sorgen der Mitarbeiter im Werk und im benachbarten Industriepark. Dort sind die Zulieferbetriebe ansässig. Anlass ist auch die plötzliche Abberufung von Europa-Chef Steven Armstrong. Er sollte das von der Ford-Zentrale in Detroit geforderte Sanierungsprogramm für die europäischen Standorte umsetzen, das den Autobauer innerhalb von zwei Jahren in die Gewinnzone zurückführen soll. Es sieht vor, dass in Saarlouis noch 2019 die Produktion des C-Max eingestellt wird und die dritte Schicht wegfällt. Davon wären im Werk 1600 der rund 6300 Beschäftigten betroffen.

Lars Desgranges von der IG-Metall-Verwaltungsstelle Völklingen verweist darauf, dass die Zahl der womöglich Betroffenen weit höher liegt. Eine Befragung der Gewerkschaft unter den tarifgebundenen Unternehmen im Industriepark habe ergeben, dass dort weitere 700 Beschäftigte von den Sparplänen betroffen sein könnten. Darin nicht eingerechnet seien Mitarbeiter in Unternehmen ohne Tarifbindung. Die Abberufung des Europa-Chefs sei merkwürdig, so Desgranges: „Es ist sehr ungewöhnlich, dass mitten in einem Prozess der Umstrukturierung der Manager zurückgezogen wird, der den Sparkurs und die Neuaufstellung der Standorte umsetzen sollte.“

Offensichtlich sei der Zentrale das Tempo des Sparkurses nicht hoch genug. Belegschaft, Arbeitnehmervertreter und Zulieferer fordern, dass in Saarlouis neue Modelle und neue Technologien an den Start gehen. Die Verkaufserfolge des „Focus“ zeigten, dass das Werk zukunftsfähig sei.

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