Stress in der Familie: Beraterin will helfen

Braunshausen · Seit Kurzem betreut Karola Matschke im Landkreis St. Wendel das Projekt Ufer des Kinderschutzbundes. Kinder und Eltern stärken und Familien in Konfliktsituationen zur Seite stehen, ist das Ziel des Projektes. Und dafür sucht die Sozialpädagogin weitere ehrenamtliche Paten.

 Die Sozialpädagogin Karola Matschke aus Braunshausen betreut das Projekt Ufer. Foto: Frank Faber

Die Sozialpädagogin Karola Matschke aus Braunshausen betreut das Projekt Ufer. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Das Projekt Ufer des Kinderschutzbundes will Eltern mit Kindern vom Baby- bis zum Vorschulalter unterstützen. Im Landkreis St. Wendel betreut seit April Karola Matschke aus Braunshausen das Projekt. Die Sozialpädagogin hat Katja Liedigk abgelöst. Bei dem präventiven Projektansatz geht es um die frühe Hilfe für Eltern und Kinder. Dazu Matschke: "Ziel ist es, die Erziehungs- und Versorgungskompetenz solcher Eltern zu stärken, die über die herkömmlichen Familienangebote nicht erreicht werden können, und zwar im Vorfeld von Erziehungshilfe-Maßnahmen des Jugendamts und der freien Träger."

Schwellenangst vorm Amt

Wichtig sei, dass die Begleitung zeitnah geschehe. "Es gibt schon eine Schwellenangst vor dem Jugendamt. So können Sachen aufgefangen werden, damit die Jugendhilfe erst gar nicht erforderlich ist", ergänzt Matschke. Wenn junge Familien bei der Erziehung und Versorgung ihrer Kinder im Alter zwischen null und sechs Jahren Unterstützung wünschen, können sie sich bei der Lebenshilfe St. Wendel melden. "Ich werde dann die Familie zu einem Gespräch besuchen, das vertraulich behandelt wird", sagt die Sozialpädagogin, die zuvor in der ambulanten Familienhilfe tätig war. Nach dem Gesprächstermin werde dann entschieden, wie und in welcher Form am besten geholfen werden kann. "Es kommt dabei auf die jeweilige Situation an. Wie ist die Entwicklung des Kindes und welches Elternhaus finden wir vor?", so Matschke. Je nach Problemlage gibt Ufer Tipps in Erziehungsfragen und bietet eine Patenschaft an. Der Pate kümmert sich einmal pro Woche für zwei bis drei Stunden um die Belange der Familie. Mit der Vertrauensperson können die Eltern über Probleme reden oder sich über die allgemeine Lebenssituation austauschen. "Paten sorgen zudem für Entlastung, indem sie die Kinder betreuen", schildert Matschke.

Weitere Paten gesucht

Derzeit stehen ihr zehn Paten zur Seite. Aufgrund der Nachfrage sei das allerdings zu wenig: "Wir suchen ständig zur Mitarbeit weibliche und männliche Paten". Voraussetzung für die Tätigkeit sei Erfahrung im Umgang mit kleinen Kindern, soziale Kompetenz, Empathie, Toleranz und Unvoreingenommenheit.

Ein Pate, so Matschke, könne auch ein Schüler der Fachoberschule, ein Rentner oder jemand sein, der selbst Kinder hat. Mit Schulungen bereite man die Vertrauenspersonen auf ihren Einsatz vor. Durch die enge Zusammenarbeit könne flexibel gehandelt, der Stress rausgenommen und geholfen werden. Der Pate erhält für den Einsatz ein Zertifikat.

Zum Thema:

AUF EINEN BLICKProjekt Ufer: Kontakt: Lebenshilfe Kreisverband St. Wendel, Wendalinusstraße 29, 66606 St. Wendel, Karola Matschke, Tel. (01 75) 7 15 31 40, per E-Mail an: dksb-karola.matschke@gmx.de. frf

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