Ophüls-Festival Die Werwölfin und der Oscar-Preisträger

Saarbrücken · Ein erster Blick auf den Spielfilm-Wettbewerb des Saarbrücker Filmfestivals Max Ophüls Preis 2018.

 Der nach Luxemburg geflüchtete Räuber (Frederick Lau) wundert sich über das Großherzogtum: eine Szene aus „Gutland“.

Der nach Luxemburg geflüchtete Räuber (Frederick Lau) wundert sich über das Großherzogtum: eine Szene aus „Gutland“.

Foto: Narayan Maele

Ein arbeitsloser Bergmann, ein Jugendlicher, der sich komplett von der Welt zurückzieht, ein Mädchen, das eine neue Welt für sich endeckt  – das sind einige der Figuren, denen man beim nächsten Filmfestival Max Ophüls Preis begegnen kann. Das Festival  für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm hat die ersten Wettbewerbsbeiträge des kommenden  39. Jahrgangs (22. bis 28. Januar 2018) bekannt gegeben – und die Themen machen durchaus neugierig.

In dem Film „1000 Arten, Regen zu beschreiben“ erzählt Regisseurin Isa Prahl von einem Jugendlichen, der sich einsperrt – und nicht mehr herauskommt. Die Familie bleibt ratlos zurück und beginnt, über sich selbst nachzudenken. Bjarne Mädel („Tatortreiniger“), Bibiana Beglau, die 2015 als Mephisto den „Faust Theaterpreis“ gewann und Louis Hofmann, beim Ophüls-Festival schon im Jugenddrama „Freistatt“ zu sehen, spielen die Hauptrollen.

In Luxemburg ist Govinda van Maeles Film „Gutland“ entstanden: Ein junger Deutscher flieht nach einem bewaffneten Überfall über die Grenze in ein kleines Dorf, lebt sich dort gut ein – und merkt dann, dass die Welt des Großherzogtums doch nicht ganz so in Ordnung ist, wie der Räuber gehofft hat. Die Hauptrollen spielen Frederick Lau, bei uns gerade in „Simpel“ zu sehen, und die Luxemburgerin Vicky Krieps.

Bei den Filmfestspielen in Venedig uraufgeführt, erzählt „Sarah spielt einen Werwolf“ von Katharina Wyss von einer 17-Jährigen, die vor allem beim Theaterspiel aus sich herausgeht, sich dabei aber zunehmend aus der Realität zurückzieht. Kritiker Rüdiger Suchsland nannte die Produktion in Venedig ein „einfühlsames, originell erzähltes Porträt“. Man muss gespannt sein.

„Blue my Mind“ von Lisa Brühlmann führt an den Stadtrand von Zürich, in eine Betonsiedlung. Dorthin zieht die 15-jährige Mia und versucht, sich in der neuen Klasse zurechtzufinden – mit beängstigenden Folgen. Der Film kommt mit einigen Vorschusslorbeeren nach Saabrücken: Beim Filmfestival in Rom gewann er einen Preis, beim Zürich Film Festival gleich drei.

Auch ein Oscar-Preisträger reist an: Regisseur Alex Schaad, der 2016 erst in Saarbrücken den Ophüls-Preis für seinen mittellangen Film „Invention of trust“ gewann und dann in Los Angeles einen Studenten-Oscar, zeigt in Saarbrücken seinen neuen Film, wiederum im Wettbewerb des mittellangen Films: „Endling“ erzählt von einem Bergmann, der mit der Schließung seiner Zeche seine Arbeit und seine Identität verliert – und zumindest Letzteres will er sich zurückholen.

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