Griechenland Tsipras bleibt im Amt und setzt Mazedonien-Votum an

Athen · Am Tag nach dem Vertrauensvotum im griechischen Parlament reibt sich manch einer verwundert die Augen: Ministerpräsident Alexis Tsipras hat es erneut geschafft. 151 der 300 Abgeordneten sprachen ihm am Dienstagabend das Vertrauen aus, dabei verfügt seine Regierungspartei Syriza nur über 145 Sitze und der kleine Koalitionspartner Anel hatte sich am Sonntag aus der Zusammenarbeit verabschiedet.

 Alexis Tsipras bleibt griechischer Ministerpräsident.

Alexis Tsipras bleibt griechischer Ministerpräsident.

Foto: dpa/Angelos Tzortzinis

Tsipras aber konnte sechs parteifremde Parlamentarier gewinnen – und will nun kommende Woche die heikle Abstimmung über den Namenskompromiss mit Mazedonien angehen, über den die Koalition zerbrochen war.

„Die erste Wette gewonnen“, titelte gestern eine regierungsnahe Zeitung. Bei der Abstimmung über den Namen Nord-Mazedonien für das Nachbarland geht Tsipras erneut auf Risiko. Da eine nordgriechische Provinz Mazedonien heißt, schüren Nationalisten Ängste, das Nachbarland könnte Anspruch auf das Erbe Alexanders des Großen und auch Gebiete der Nordgriechen erheben. Dennoch stehen die Chancen für den Kompromiss, den Tsipras 2018 aushandelte, nicht schlecht. Denn viele Abgeordnete wollen ein Ende des Namensstreits.

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