Heinz Ginkel stellt aus Das letzte Drittel der Abstraktion

Homburg · In seiner neuen Ausstellung zeigt Heinz Ginkel Malerei der vergangenen Jahre in einem neuen Kontext.

 Mit seiner Ausstellung „Abstrakte Landschaften“ bietet der Homburger Maler Heinz Ginkel bis zum 22. Juni ein sehenswertes Konzentrat seiner unterschiedlichen Werk-Serien aus den vergangenen Jahren.

Mit seiner Ausstellung „Abstrakte Landschaften“ bietet der Homburger Maler Heinz Ginkel bis zum 22. Juni ein sehenswertes Konzentrat seiner unterschiedlichen Werk-Serien aus den vergangenen Jahren.

Foto: Thorsten Wolf

An diesem Freitag, 25. Mai, öffnet sich die Galerie von Heinz Ginkel in der Homburger Karlsbergstraße für eine etwas andere Ausstellung – anders als die, die man in den vergangenen Jahren vom Homburger Maler gewohnt war. Denn: Bei „Abstrakte Landschaften“ handelt es sich nicht um eine neue, in sich geschlossene und in der Entstehungswurzel monothematische Serie, sondern, oberflächlich beschrieben, um einen Blick zurück in die vergangenen Schaffensjahre Ginkels.

Die Begriffe „Best of“ oder „Retrospektive“ vermeidet Ginkel dabei aber. Und das ist gut so, denn tatsächlich ist es ihm gelungen, Bestehendes neu zu fassen und Werke ganz unterschiedlicher Serien unter einem neuen Dach zu beherbergen. So erschafft „Abstrakte Landschaften“ mit vielen bekannten Kapiteln noch einmal eine neue Geschichte. Und ebenso tatsächlich gewinnt diese neue Geschichte eine eigene Spannung – wenn in der Wahrnehmung der Betrachter der „Mistral“ (2016) über „Bergdörfer“ (2015) streicht und sich im Kontext dazu die Nacht den Hafen von Antibes aus der Serie „Antibes en nuit“ (2017) in ein wunderbar farbig akzentuiertes Schwarz verwandelt. Was früher fokussierte Einzelbetrachtungen Ginkels waren, verflicht sich nun zu einer komplexen Landschaft mit ihren ganz unterschiedlichen Akzenten – faktisch beschreibt „Abstrakte Landschaften“ die künstlerische Lebenswirklichkeit Ginkels aus den vergangenen Jahren, ist ein Konzentrat seines Schaffens.

Für Kenner und Wertschätzer der Arbeit Ginkels bietet sich aber nicht nur die Möglichkeit, vielleicht schon Gesehenes in einem neuen Kontext zu sehen. Ginkel reichert die Ausstellung auch mit Werken an, die es aus praktischen Gründen in den zurückliegenden Jahre nicht in die jeweiligen Einzelausstellungen der Serien geschafft haben. So ist „Abstrakte Landschaften“ eben auch deswegen kein Blick zurück, sondern in Teilen auch etwas völlig Neues. Wer hingegen Ginkels Arbeiten noch nicht kennt, dem verschafft die Ausstellung bis zum 22. Juni die Möglichkeit, den Maler in seiner wohl bislang konzentriertesten Form zu erleben.

Diese Formulierung kommt dabei nicht von ungefähr, gibt es doch einen wesentlichen Unterschied zu den Ausstellungen der vergangenen Jahre: Anders als bislang zeigt Ginkel aus den einzelnen Serien nur „das letzte Drittel“, die Phase der Auflösung, der Abstraktion, zu sehen ist die Essenz seines Schaffensprozesses. Und noch etwas unterscheidet die aktuelle Ausstellung von ihren Vorgängerinnen: Es gibt keinen wohlfeilen „Startschuss“, keinen Sekt-und-Häppchen-Empfang. Stattdessen präsentiert sich „Abstrakte Landschaften“ als Ausstellung pur, stellt die Schau schlicht die Werke selbst bis in den Juni in den Mittelpunkt.

Doch wie wählt man nun die auch stimmig-passenden Bilder aus, wenn man eine solche Geschichte erzählen und nicht der Gefahr der Wiederholung anheim fallen will. „Ich habe bei meinen neusten Serien angefangen und dann Highlights der vergangenen Ausstellungen ausgewählt.“ Bis ins Jahr 2005 sei er dabei zurückgegangen, Leitbild sei dabei immer das Thema der abstrakten Landschaft gewesen. Froh sei er, dass er nun eben auch Arbeiten zeigen könne, die bislang der Öffentlichkeit nicht zugänglch waren. „Bei einer Serie mit 150 Bildern kann man in einer einzigen Ausstellung einfach nicht alle zeigen, es kommen nicht alle zum Zug. Aber jetzt sind sie da.“ Was „Abstrakte Landschaften“ rein formal an alls bisherigen Ausstellungen Ginkels bindet, das ist die Format-Vielfalt, die der Maler auch diesmal wieder bietet. Wer es bei Gemälden richtig groß schätzt, der kommt ebeso auf seine Kosten wie der Kunstliebhaber, dem mittlere oder kleine Formate eher liegen.

Die Ausstellung „Abstrakte Landschaften“ des Homburger Malers Heinz Ginkel ist vom 25. Mai bis zum 22. Juni in dessen Galerie in der Homburger Karlsbergstraße 29 zu sehen. Die Öffnungszeiten: donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter (0 68 41) 6 81 94.

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