Ballern Freie Bahn für die freie Entfaltung

Ballern · In sechs Monaten Umbauzeit ist aus dem alten Kindergarten in Ballern eine moderne und kindgerechte Krippe geworden.

 Bei der Eröffnung der Krippe waren (v.l.) Christine Streichert-Clivot, Staatssekretärin des Ministeriums für Bildung und Kultur, Martina Holzner, Mitglied des Landtags, Kohlpharma-Chef Professor Edwin Kohl und Bürgermeister Marcus Hoffeld anwesend.

Bei der Eröffnung der Krippe waren (v.l.) Christine Streichert-Clivot, Staatssekretärin des Ministeriums für Bildung und Kultur, Martina Holzner, Mitglied des Landtags, Kohlpharma-Chef Professor Edwin Kohl und Bürgermeister Marcus Hoffeld anwesend.

Foto: Tina Leistenschneider

Helle, freundliche Räume und viel Platz zum Toben: Der alte Kindergarten von Ballern im Recher Weg 2 ist jetzt eine Krippe. In der vergangenen Woche fand nach nur sechs Monaten Umbauzeit die offizielle Einweihung statt. In den beiden geräumigen Spielzimmern finden 22 Kinder im Alter zwischen acht Wochen und drei Jahren Platz zum Spielen. Über Hindernisse klettern oder im großen Flur erste Fahrpraxis auf dem Bobby-Car sammeln: Kerstin Zenner, Leiterin der Krippe, und ihr Team achten darauf, dass die Kinder viel in Bewegung bleiben. Haben sich die Kleinen ausgetobt, stehen 24 Betten für eine Ruhepause zur Verfügung.

Neben diesen Räumlichkeiten gibt es einen kindgerecht gestalteten Küchen- und Essbereich sowie einen auf die Kinder ausgelegten Sanitärbereich. Die Außenfläche der Krippe befindet sich noch im Umbau und soll im Frühjahr 2019 fertiggestellt sein. Dort erwarten den Nachwuchs dann eine Netzschaukel, ein Sandkasten, ein Multifunktions-Spielgerät sowie eine Bewegungsfläche. Bis dahin wurde durch die Ortsräte von Ballern und Fitten bewilligt, bei schlechter Witterung das benachbarte Bürgerhaus für ein ausgelagertes Bewegungsangebot zu verwenden.

Durch den Umbau nutzt die Krippe ein modernes Raumkonzept, damit das sieben Erzieherinnen umfassende Team um Leiterin Kerstin Zenner, das im März 2019 um eine weitere Person wächst, sich bestmöglich um die Kleinen in zwei Gruppen kümmern kann.

Wie Bürgermeister Marcus Hoffeld betonte, sei die Umsetzung dieses Projekts trotz des hohen Krippenangebots in der Kreisstadt Merzig keine Selbstverständlichkeit. „Ohne Förderung durch Zuschüsse, die bei einer Krippe bis zu 70 Prozent der Baukosten ausmachen kann, ist keine Stadt oder Gemeinde in der Lage, die erforderlichen Investitionen zu stemmen“, sagte Hoffeld. Die Kreisstadt selbst steuert insgesamt 194 000 Euro bei, was 33 Prozent der Gesamtsumme entspricht. Ursprünglich lagen die geschätzten Baukosten bei 440 000 Euro. Nachdem bauliche Mängel festgestellt wurden, stiegen diese auf 590 000 Euro an.

Hoffeld dankte darüber hinaus Professor Edwin Kohl, der das Projekt mit seinem Unternehmen Kohlpharma unterstützte und 72 000 Euro beisteuerte. „Das spricht für Ihr Unternehmen“, hob der Bürgermeister hervor. An der Finanzierung beteiligten sich auch das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport mit Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes (KinvFG), das Bildungsministerium und der Landkreis Merzig-Wadern. Der Bürgermeister sieht das als gut investiertes Geld in die Krippe an, deren Team bei der Erziehung der Kinder hervorragende Arbeit leiste. Seinen Dank richtete er überdies an alle Beteiligten. Die Krippe in Ballern stehe stellvertretend für die große Zahl an Bauprojekten, die der Kreis und die Stadt seit vielen Jahren gemeinsam realisierten.

Mit dem Umbau reagiere die Stadt zugleich auf die nach den Worten von Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich steigende Geburtenzahl im Landkreis und die damit einhergehende, höhere Nachfrage nach Krippenplätzen. „Ein Landkreis kann nur dynamisch bleiben, wenn er Kinder hat und für die er attraktiv ist, so dass sie auch hier bleiben“, sagte sie.

Christine Streichert-Clivot, Staatssekretärin des Ministeriums für Bildung und Kultur, erinnerte an das neue „Gute-Kita-Gesetz“, das die Qualität der Kinderbetreuung verbessern und einen gebührenfreien Kita-Besuch für Kinder aus Geringverdiener-Familien ermöglichen soll. „Um jeder Familie den Zugang zu einer Krippe oder Kita zu ermöglichen, müssen wir die Elternbeiträge reduzieren“, erläuterte Streichert-Clivot. 2020 soll diese Beitragsentlastung kommen. „Darunter wird die Qualität der Einrichtungen nicht leiden“, versprach sie. Um die Bildungspolitik weiter zu verbessern, ermutigte sie alle Beteiligten dazu, sich mit ihren Ideen in die Diskussion mit einzubringen.

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