Umzug Ottweiler Zum Abschluss nach Ottweiler, „echt geil“

Ottweiler · Vom Dauerregen ließen sich die Freunde der Fastnacht in Ottweiler nicht beirren. Sie feierten mit vielen Schaulustigen ausgelassen.

 Beste Stimmung herrschte nicht nur beim Reitverein Illtal und beim Reit- und Fahrverein Ottweiler beim Ottweiler Umzug am Dienstag.

Beste Stimmung herrschte nicht nur beim Reitverein Illtal und beim Reit- und Fahrverein Ottweiler beim Ottweiler Umzug am Dienstag.

Foto: Andreas Engel

Am Fastnachtsdienstag regnete es in Ottweiler ununterbrochen, mal mehr, mal weniger, aber eigentlich regnete es unentwegt. Keine optimalen Voraussetzungen für einen Umzug. Die Ottweiler Narren aber sind hart im Nehmen, ob „So war noch nix“ oder „Bürgergarde“, ob Fußgruppen oder Musikanten, und viele Tausend Zuschauer am Wegesrand, sie kamen gestern trotzdem zum traditionellen Umzug in die Residenzstadt und versuchten mit allem, was den Narren so zur Verfügung steht, den Regen zu vertreiben. So standhaft sich die Ottweiler Narren gestern bei ihrem Umzug zeigten, braucht einem um den Fortbestand des karnevalistischen Brauchtums nicht bange zu sein.

Los ging es in der Illinger Straße, dort formierten sich die zahlreichen Aktiven in mehr als 40 Gruppen und Wagen und stimmten sich schon mal richtig ein. Die einen tranken, die anderen tanzten. Den größten Anteil unter den Teilnehmern stellten die beiden Karnevalsvereine „So war noch nix“ und Bürgergarde. Die beiden Clubs schickten alleine 17 Wagen und Tanzgruppen auf die Reise. Angeführt wurden sie von ihren jeweiligen Prinzenpaaren Dominik I. und Bianca I. von den „So war noch nix“, und ihre Lieblichkeit Prinzessin Nele I. vom Rad und Spagat und Prinz Noah I. vom Kreuzbrunnen, Bürgergarde. Neben einzelnen laut schallenden Wagen sorgten der Fanfarenzug 1961 Ottweiler (ohne diese Gruppe geht in Ottweiler keine Veranstaltung über die Bühne), „Die Taktschwenker“ und der Musikverein Niederlinxweiler für die Rucki-Zucki-Humba-Humba-Täterä-Untermalung.

Mit ihrer ausgelassenen und heiteren Stimmung hätten die Akteure auch Faasendmuffel mitreißen können, aber es waren keine zu entdecken. Langsam schob sich der Narrenzug von der Illinger Straße durch die Goethestraße, Schloßstraße, Bliesstraße, Wilhelm-Heinrich-Straße, Engass und Sammetgasse zum Alten Weiher. Im Anschluss feierten die Narren so richtig fetzig im zur Narrhalla umgewidmeten Schlosstheater.

Rita Spengler und ihre Freundinnen kamen aus Tholey nach Ottweiler. Die Frauen, sehr kreativ und aufwändig verboozt, kommen seit Jahren nach Ottweiler zum Umzug. „Nachdem wir die Faasend in der ganzen Umgebung ausgiebig genossen haben, feiern wir immer, jedes Jahr, das Ende der fünften Jahreszeit in Ottweiler, echt geil“. Ein einziger Brauchtums-Kulturpessimist meinte im Vorbeigehen, dass am Rosenmontag schon eigentlich die Fastnacht rum sei. „Da geh doch änfach hemm“, kommentierte ein Fastnachter die Bemerkung ganz lakonisch.

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