Pläne für Alt-Saarbrücken HWK will in Alt-Saarbrücken anbauen

Saarbrücken · Der Stadtteil soll umgestaltet werden. Die HWK-Erweiterung spielt in den Plänen eine wichtige Rolle.

 Die Sieger des städtebaulichen Ideenwettbewerbs für Alt-Saarbrücken, von links: Tilman Latz, Artjom Muzycenko, Markus Kollmann, Manuel Schneider, Stefan Herrmann. Rechts steht Baudezernent Heiko Lukas.

Die Sieger des städtebaulichen Ideenwettbewerbs für Alt-Saarbrücken, von links: Tilman Latz, Artjom Muzycenko, Markus Kollmann, Manuel Schneider, Stefan Herrmann. Rechts steht Baudezernent Heiko Lukas.

Foto: Iris Maria Maurer

Durch den städtebaulichen Ideenwettbewerb für Alt-Saarbrücken Tallage verfügt die Stadt jetzt über ein Leitbild für die weitere Entwicklung des Stadtteils. Er soll, so das Ziel, ein „zukunftsfähiges, urbanes, gemischtes, lebendiges und grünes Viertel“ werden. Der Siegerentwurf, der derzeit mit allen anderen Entwürfen in der Galerie der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Saar besichtigt werden kann, will aber mehr sein als eine Vision für eine ferne Zukunft. Den Planern von Kollmann Architekten, Latz + Partner und Schweitzer Ingenieure, die den Siegerentwurf entwickelt haben, ging es darum, auch für aktuelle Bauvorhaben, die bisher in der Warteschleife hingen, eine Planungsgrundlage zu schaffen.

Paradebeispiel dafür ist die saarländische Handwerkskammer, die schon seit langem ihr Bildungszentrum auf das Doppelte erweitern will. Durch das Ergebnis des Ideenwettbewerbs könne man endlich die Standortfrage klären, sagt der für den Bildungsbereich zuständige HWK-Geschäftsführer Stefan Gerhard auf Anfrage der SZ.

Denn durch den Siegerentwurf wisse die HWK endlich, welche Flächen sie am Standort Saarbrücken bebauen könne, um ihr großes Projekt zu verwirklichen. Der Kollmann-Entwurf schlägt einen Erweiterungsbau auf dem Parkplatz direkt neben dem HWK-Gebäude vor (siehe Grafik) und sieht auch einen schmalen Hochhaus-Turm, genannt „Campanile“, gegenüber an der Hohenzollernstraße vor. „Wir können jetzt mit diesen beiden Optionen, dass wir bis zur Roonstraße bauen können und dass gegenüber ein Hochhaus gebaut werden könnte, eine abschließende Machbarkeitsstudie in Auftrag geben“, erklärt Gerhard. Für das neue Bildungszentrum benötigt die HWK laut Gerhard 11 000 Quadratmeter Nettogeschossfläche, noch einmal so viel wie man im jetzigen HWK-Komplex für den Bildungsbereich zur Verfüng habe. Bei dem Bauprojekt gehe es vor allem darum, die Lehrwerkstätten zu modernisieren, erklärt der HWK-Geschäftsführer. Entstehen sollen neue Lehrwerkstätten für zahlreiche Berufe im Bereich Metall und Elektro, aber auch Friseure, Bäcker, Konditoren, Augenoptiker. Hinzu kommen laut Gerhard Theorieräume für die Meister- und Technikerschule, je ein Kompetenzzentrum für AAL, IT-untertütztes Wohnen im Alter, sowie eines für die Personal- und Unternehmensführung, eine neue Kantine und Büros für Meister und andere Mitarbeiter aus dem Bildungsbereich. Für die Werkstätten brauche man insbesondere Flächen in Erdgeschoss-Lage. Bislang wusste die HWK aber nicht, woher sie so viel Fläche im Umfeld des Bestandsgebäudes nehmen sollte.

 Stefan Gerhard.

Stefan Gerhard.

Foto: Bankverbindung: Sparkasse Saarbr/Peter Diersch

Bisher sei auch immer unklar gewesen, ob die HWK auch gegenüber, auf dem Parkplatz am Pingusson-Park bauen dürfe, so Gerhard. Deshalb habe man bisher nur abschließende Machbarkeitsstudien für Neunkirchen und Burbach machen können. Jetzt eröffne sich endlich die Möglichkeit, eine Erweiterung auch in Saarbrücken prüfen zu lassen. „Das Herz des Handwerks schlägt ja schon für den Standort Alt-Saarbrücken, das merkt man auch immer in den Vollversammlungen, deshalb haben wir auch so lange gezögert, eine andere Lösung zu machen“, sagt Gerhard. Da das Bauprojekt ein Bundesbau sei, der hauptsächlich vom Bund finanziert werde, sei man verpflichtet, mehre Optionen  abzuwägen. Möglichst schnell möchte die HWK jetzt die Machbarkeitsstudie für Saarbrücken starten, um dann möglichst noch im Jahr 2018 eine Entscheidung für einen Standort zu treffen und einen europaweiten Architektenwettbewerb auszuschreiben. Sofern die HWK sich für Saarbrücken entscheidet, könnte das heißen, dass schon 2019 gebaut wird.

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