Abschlussarbeiten „Licht + Wasser“ vereint Produktdesign und freie Kunst

Saarbrücken · Im Bunker des Deutsch-Französischen Gartens zeigen Karen Fritz und Nicole Fleisch ihre Abschlussarbeiten in einer gemischten Ausstellung

 Nicole Fleisch (l.) und Karen Fritz vor einer Installation von Masterabsolventin Karen Fritz in der Ausstellung „Licht + Wasser“.   

Nicole Fleisch (l.) und Karen Fritz vor einer Installation von Masterabsolventin Karen Fritz in der Ausstellung „Licht + Wasser“.   

Hinter herabhägendem Efeu in der Nähe des Bienenlehrpfades im Deutsch-Französischen Garten versteckt sich der Bunker, in dem Karen Fritz (freie Kunst) und Nicole Fleisch (Produktdesign) ihre Abschlussarbeiten unter dem Namen „Licht + Wasser“ präsentieren. Wie passt das zusammen, Produktdesign und freie Kunst an solch einem speziellen Ort?

Ein eigenartiger Geruch strömt dem Besucher entgegen, wenn er den düsteren Gang betritt. Der Geruch ruft unterschiedliche Assoziationen hervor. Der Geruch stammt von Fichtennadeln, die unter einer Pflanzenlampe liegen. „Die Nadeln habe ich bei meiner Künstlerresidenz in den Vogesen gesammelt“, erzählt Karen Fritz. Dort seien im Ersten Weltkrieg viele Menschen gefallen. Der Geruch kann aber für jeden unterbewusst etwas anderes bedeuten.

In zwei Nischen neben dem Gang befinden sich die Arbeiten von Nicole Fleisch: Lampen aus Glas, welches mit gefärbtem Wasser befüllt ist. Eine Neuinterpretation der Fresnellinse und der Schusterkugel, zwei Lampensysteme aus vergangenen Zeiten. „Ich interessiere mich für das Experimentelle, was ist physikalisch möglich?“, erklärt Nicole Fleisch.

Für die Prüfer im Fachbereich Produktdesign war dieses Unfertige, Unperfekte, was sie in Fleischs Arbeit sahen, ein Kritikpunkt. Der Prüfer Professor Daniel Hausig (freie Kunst) kritisierte das hingegen nicht. „Ich befand mich da immer zwischen den Stühlen in meinem Studium“, erzählt die Absolventin. Jetzt schließt sie ein Meisterstudium bei Hausig an und kann endlich freier Arbeiten.

Eigentlich war Nicole Fleisch 15 Jahre als technische Zeichnerin tätig. Dann kündigte sie und entschloss sich, an die Kunsthochschule zu gehen.

Karen Fritz hat zunächst ihr Staatsexamen gemacht, aber auch für sie war relativ schnell klar, dass sie sich mehr der freien Kunst als der Pädagogik widmen möchte, und so machte sie jetzt ihren Masterabschluss bei dem Lichtkünstler Daniel Hausig.

Auch Fritz beschäftigt sich mit Entwicklungsprozessen. Besonders Zeit, Geräusche und Gerüche interessieren sie. In ihrer Arbeit kombiniert sie alles. Eine Linse aus einer mit Wasser befüllten Plastikfolie, Wasser, das auf unterschiedliche Metalle tropft und unterschiedliche Klänge erzeugt, das schafft zusammen mit den Gerüchen, eine spezielle Atmosphäre in dem Bunker. Hier spielt die Zeit, insbesondere die Vergangenheit, eine bedeutende Rolle. Im Außenbereich wird eine ähnliche Linsen-Konstruktion, einen ganz anderen Effekt erzielen.

Ausstellung: Freitag, 10 bis 18 Uhr, Samstag,  11 bis 18 Uhr und Sonntag, 11 bis 20 Uhr (Finissage um 18 Uhr) im DFG beim Bienenlehrpfad

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