Stadtparty und Feuerwerk Stadtparty für aufgehübschte Innenstadt

Sulzbach · Umzug, Einkaufen bis 20 Uhr und ein Feuerwerk besiegeln das Ende der Bauarbeiten auf und in der Sulzbachtalstraße.

 Ein Hingucker beim Umzug waren die Vertreter des THW.

Ein Hingucker beim Umzug waren die Vertreter des THW.

Foto: Thomas Seeber

Sie stand teils heftig in der Kritik, darf dann aber wohl doch als Erfolg gewertet werden: Die Stadtparty am vorigen Freitagabend in Sulzbach lockte Hunderte Schaulustige in die City. Diese standen vor allem beim Umzug Spalier, für den die Sulzbachtalstraße kurz nach ihrer Wiedereröffnung erneut gesperrt wurde. Wir erinnern uns: Knapp zwei Jahre war die Hauptstraße der Salzstadt wegen großflächiger Renovierungsarbeiten mal als Einbahnstraße eingerichtet und mal teilweise, an manchen Tagen aber auch komplett gesperrt.

„Okay, das war jetzt ein bisschen lang“, kommentierte ein Passant, der namentlich nicht genannt werden möchte. Er beklagte sich darüber, dass viele Leute immer nur meckern könnten. Sulzbach werde durch die Renovierung zwar nicht wieder die alte Blüte entfalten, in der rund 130 Geschäfte auf beiden Seiten der Sulzbachtalstraße zu finden waren. Doch dafür sehe die Straße jetzt deutlich schöner aus als vorher. Ein Lob sprach er Bürgermeister Michael Adam aus: „Er bemüht sich ja.“

Der Verwaltungschef zeigte sich offensichtlich so froh darüber, dass die Baustelle nun passé ist, dass er das Band zur offiziellen Übergabe der Straße zurück an die Bürger und Gewerbetreibenden gleich zweimal zerschnitt – nach dem ersten Mal musste erst noch das Polizeiauto durchfahren, das den Umzug anführte. In seiner Ansprache vorher erklärte er, dass im Zuge der Renovierung unter anderem sechs Bushaltestellen erneuert und Glasfaserleitungen verlegt wurden, was rund 500 Haushalten zugutekäme. „Wir sind aber noch nicht am Ende“, sagte er weiter. Denn hinter dem Rathaus beispielsweise würden derzeit noch weitere Parkplätze entstehen. Zudem steht ja noch die neue Verbindung zum Salzbrunnen-Ensemble an.

Etwas überrascht vom Umzug zeigte sich Ahmed Slemani. Der Inhaber des Friseursalons und Barbershops selben Namens eröffnete sein Geschäft vor rund drei Wochen im Gebäude mit der Hausnummer 48. Gemietet habe er den Laden natürlich bereits vorher. Dies jedoch ohne den Gedanken, dass durch die Renovierung der Sulzbachtalstraße eventuell das Geschäft angekurbelt werden könnte.

So staunten er und seine Kunden nicht schlecht, als sich der Tross mit Oldtimern, wie einer kleinen, roten Feuerente und einem Fiat 500, an seinem Schaufenster vorbeischob. Mit dabei war auch das THW, deren Ehrenamtler sich hilfsbereit wie immer zeigten: Eine junge Frau schob ein Mädchen auf einem Fahrrad mit Stützrädern die Straße entlang. Vor dem Juweliergeschäft drapierten sich die Sportler vom Tenniszentrum Sulzbachtal zum Gruppenfoto, und die örtliche DLRG machte stilecht mit einem Boot Werbung für den Verein.

„Ein bisschen platt“ zeigte sich Karin Strzelczyk. Die Mitarbeiterin des Kulturamtes und stellvertretende Leiterin der Abteilung Tourismus hatte mit Heike Kneller-Luck und Irina Moor und mit Unterstützung des örtlichen Gewerbevereins SMS die Stadtparty innerhalb von drei Wochen organisiert. Dabei sei man aller Voraussicht nach unter dem veranschlagten Budget von 15 000 Euro geblieben, das im Stadtrat vor einigen Wochen noch für Diskussionen sorgte.

Mit ihnen verfolgten nach dem Umzug die Besucher das Programm auf dem Ravanusaplatz und auf dem Parkplatz der ehemaligen Post. Dort intonierten die Pänz-Sänger, die Bach-Spatzen und die Band New Start Partyhits. Die Stadtwerke steuerten zum Gewinnspiel Hoverboards bei. Einige Händler hatten zum Einkaufen bis 20 Uhr eingeladen, manche auch mit Sektausschank vor ihren Geschäften. Der ein oder andere Zaungast schaute aus seinem Fenster auf die Party und die Schlange, die sich nach der vorübergehenden Sperrung der Sulzbachtalstraße hinter dem Umzug gebildet hatte. Sie löste sich ebenfalls recht schnell wieder auf. Den Abschluss bildete ein Feuerwerk, das hinter dem Rathaus gezündet wurde.

 Bänke und Tische luden auf dem Ravanusaplatz zum Verweilen ein.

Bänke und Tische luden auf dem Ravanusaplatz zum Verweilen ein.

Foto: Thomas Seeber

Während der Umbauphase hatten einige Händler und Gewerbetreibenden ihre Geschäfte aufgegeben. Nun, pünktlich zum „Neustart“, hat sich neben dem oben bereits erwähnten Barbershop noch ein Immobilienunternehmen neu angesiedelt. Auch Markus Parnitzke, Pächter des Salzbrunnen-Carrées, hat eine neue Geschäftsidee. Er plant, in dem 29 Quadratmeter großen Ladengeschäft neben der Salzbrunnen-Apotheke einen Slow-Food-Imbiss zu eröffnen. „Gesund und vital“ sollen die Speisen sein, für Kaffee bietet er dann zudem laktosefreie Milch an. Die Eröffnung ist nach der Renovierung für Anfang 2019 angedacht.

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