Kegeln „Das wird eine riesige Party“

Oberthal · Die Oberthaler Keglerinnen stehen unmittelbar vor ihrem sechsten deutschen Meistertitel in Serie. Eine war bei allen Titeln dabei: Christina Retterath. Und das, obwohl für die mehrfache Weltmeisterin auch die Heimspiele Auswärtsspiele sind.

 Christina Retterath.    Foto: Killadt/Verein

Christina Retterath. Foto: Killadt/Verein

Foto: Mike Killadt/Killadt

Da geht nichts mehr schief, ist sie sicher. Die aus Freisen stammende Top-Keglerin Christina Retterath wird an diesem Samstag mit den Kegelfreunden Oberthal die sechste deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Folge bejubeln können. „Wir brauchen noch den einen Punkt, aber die Sache ist gegessen“, sagt die mehrfache Weltmeisterin.

Das Schaulaufen für die KFO beginnt um 12 Uhr auf der heimischen Anlage. Klingt nach Routine, ist aber für Retterath dennoch ein ganz besonderer Wettkampf. Sie möchte an diesem Samstag ihren sechsten DM-Titel am Stück einfahren – damit hätte sie sogar noch einen Sieg mehr als ihre rekordverdächtige Schwester Vera Schwan . „Aber ich habe Vera vermisst“, gesteht Retterath.

Schwan hatte sich im Vorjahr nach fünf Titelgewinnen in Folge aus der ersten Reihe zurückgezogen. Doch auch ohne sie haben die Oberthalerinnen in dieser Saison nichts anbrennen lassen und sind als Erster in die Meisterrunde eingezogen. „Wir haben höchst selten verloren und eine klasse Saison mit stabilen Leistungen hingelegt. Das war sehr stark“,sagt Retterath.

Der Dauerdruck, der auf dem Team lastet, ist mittlerweile für sie eine positive Begleiterscheinung geworden. „Oberthal ist immer der Favorit und hat die Meisterschaft als Ziel. Als Zweiter ist man der erste Verlierer“, weiß sie.

Seit 27 Jahren zählt Retterath zu den Leistungsträgerinnen des Vereins. Mit dem Sportkegeln haben die Schwestern Vera und Christina bei ihrem Vater als Trainer angefangen. In Freisen. „Vera ist dann zwei Jahre vor mir nach Oberthal gewechselt“, erzählt Retterath.

Seit zwei Jahrzehnten lebt die Leistungssportlerin nun schon mit ihrer Familie im Kempenich im Brohltal. „In der Bundesliga habe ich dadurch nur Auswärtsspiele. Von Kempenich fahre ich zwei Stunden bis Oberthal, früher habe ich das auch noch zum Training gemacht“, berichtet Retterath. Mittlerweile absolviert sie ihre Übungseinheiten aber auf der nur eine halbe Stunde entfernten Anlage in Mülheim-Kärlich, wo die Bedingungen ebenfalls optimal seien. Aber dennoch nicht so wie in Oberthal. „Oberthal hat die einfachste und geilste Bahn überhaupt“, freut sich Retterath über jeden Auftritt auf der Heimbahn.

Und dort steht nun neben dem sportlichen Wettkampf selbstredend ein Familientreffen an. Daumen drückend wird Schwester Vera ihr genau auf die Finger schauen. Zum Finale der Meisterrunde hofft Retterath, dass die Zuschauertribüne rappelvoll sein wird. „Der sechste Meistertitel am Stück wird mit einer riesigen Party gefeiert“, kündigt sie an.

Doppelt schön würde sie finden, wenn der Saar-Konkurrent KSC Dilsburg hinterher als Vizemeister mit auf dem Treppchen stehen könnte. Dazu benötigen die Dilsburgerinnen zwei Punkte. Zusätzlich wird Retterath noch dafür sorgen, dass bei der Meistersause die saisonbedingte Fastnachtsstimmung aufkommt. „Ich bin ein Karnevalsjeck“, lässt die Wahl-Eifelanerin die Rheinländerin durchblicken. Vielleicht landen ja später noch maskierte Keglerinnen auf der Kappensitzung in der benachbarten Bliestalhalle.

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