Basketball Der Serienmeister möchte ein Verein für ganz Franken werden

Bamberg · Brose Bamberg bleibt die überragende Mannschaft im deutschen Basketball. Die Verantwortlichen wollen Nürnberg einbeziehen, um oben zu bleiben.

  Bambergs Trainer Andrea Trinchieri verlängerte bis 2019.

 Bambergs Trainer Andrea Trinchieri verlängerte bis 2019.

Foto: dpa/Nicolas Armer

() Der FC Bayern. Immer wieder der FC Bayern. Bei den Feierlichkeiten zur neunten Meisterschaft von Brose Bamberg malte Michael Stoschek den Teufel an die Wand. „Wir müssen uns die Frage stellen“, sagte der Aufsichtsratschef, „ob wir künftig nur noch um den zweiten Platz mitspielen wollen.“ Wie bitte?

Brose Bamberg ist der Über-Club im deutschen Basketball. Der Meistertitel, den die Oberfranken am Sonntagabend mit einem 3:0 in der Finalserie gegen die EWE Baskets Oldenburg vollendeten, war der siebte seit 2010, abgerundet durch das vierte Double in diesen acht Jahren. Stoschek aber sorgt sich ernsthaft um die Dominanz: „Es ist keine Frage, dass Bayern München ein Tempo vorlegen wird, das der Maßstab für alle anderen sein wird.“

Die Sorgen von Stoschek scheinen aber unbegründet zu sein. Der FC Bayern hat die Siegesserie der Bamberger 2014 durchbrochen, das schon – aber er hat auch in diesem und im vergangenen Jahr jeweils im Halbfinale und jeweils 0:3 gegen die Oberfranken verloren. Der Dauermeister agierte und agiert nach wie vor cleverer, sein Etat von angeblich 18 Millionen Euro liegt dem Vernehmen nach 2,5 Millionen Euro über jenem der Münchner.

Damit das so bleibt, hat Stoschek einen Plan entwickelt. Dieser sieht vor, das 60 Kilometer südlich gelegene Nürnberg stärker einzubinden. „Maximal drei Spiele“ wollen die Oberfranken in der dortigen, gut 2000 Zuschauer mehr fassenden Halle bestreiten.

Vor allem aber schwebt Stoschek vor, dass Brose Bamberg eine Art Brose Franken wird und Sponsoren und Zuschauer aus Nürnberg anlockt. „Wir können das von Bamberg aus alleine nicht stemmen“, sagt Stoschek. Im Gespräch ist deshalb auch ein Hallen-Neubau. Ein geeignetes Gelände für eine neue Halle (rund 10 000 Zuschauer statt bisher 6200) in Bamberg gibt es, ob sich diese auch rechnet, weiß Stoschek aber noch nicht.

Einen Schritt weiter sind sie in Bamberg da schon bei der Planung der sportlichen Zukunft. Erfolgstrainer Andrea Trinchieri hat seinen bis 2018 laufenden Vertrag zunächst bis 2019 verlängert, so schnell wie möglich soll nun auch die Kaderplanung abgeschlossen werden.

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