Leichtathletik Mit der Drohne auf 100-Meter-Jagd

Jena · Speerwerfer Röhler setzt im Training auf den Einsatz unkonventioneller Hilfsmittel.

Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) setzt bei der Jagd nach der Traummarke von 100 Metern im Training neuerdings auch auf den Einsatz einer Drohne. Mit den besonderen Luftaufnahmen will der deutsche Rekordhalter (93,90 Meter) seine Technik weiter verbessern. „Durch die Draufsicht auf meine Würfe bekomme ich noch detailliertere biomechanische Informationen zur Optimierung des Bewegungsablaufes“, sagte der 25-Jährige der Tageszeitung „Welt“. Röhler zeigte sich überzeugt, dass der Einsatz der Drohne „großes biomechanisches Potenzial“ besitze. Erstmals benutzte er sie im Mai im Trainingslager in Südafrika, danach sei beschlossen worden, „dass unsere Biomechaniker auch eine Drohne für ihre Arbeit brauchen“. Röhler ist bekannt für seine innovativen Trainingsmethoden und seine Experimentierfreudigkeit.

Röhler hält es grundsätzlich für möglich, die 100-Meter-Marke zu knacken. „Seit 2010 habe ich mich kontinuierlich jedes Jahr um zwei, drei Meter gesteigert. Lange Zeit waren 90 Meter mein Traumziel, doch es ist menschlich möglich, auch 100 Meter zu werfen“, sagte er: „Es treibt mich unheimlich an, auszuprobieren, wo mein Limit liegt. Und wenn die „Drohne mir hilft, die Schallmauer zu durchbrechen, würde ich mein nächstes Traumziel erreichen.

Als bisher einziger Werfer übertraf Uwe Hohn 1984 die Schallmauer von 100 Meter, nach seinen 104,80 Meter wurde der Schwerpunkt des 800 Gramm schweren Speeres aus Sicherheitsgründen nach vorne verlagert. Den Weltrekord hält der Tscheche Jan Železný, der am 25. Mai 1996 in Jena 98,48 Meter warf.

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