Verschwörungstheoretiker Jones Twitter-Chef widerspricht Trump

Washington · Nach Sperrung der Profile des Verschwörungstheoretikers Alex Jones wirft US-Präsident den sozialen Medien „Zensur“ konservativer Meinungen vor.

US-Präsident Donald Trump hat Online-Netzwerken eine „Zensur“ konservativer Meinungen vorgeworfen. „Sie unterdrücken die Meinungen vieler Menschen des rechten Spektrums und gehen gleichzeitig gegen andere gar nicht vor“, schrieb er auf Twitter. Seine Regierung werde dies nicht zulassen, da „Zensur“ gefährlich sei. Alex Jones war im Wahlkampf 2016 als Trump-Unterstützer in Erscheinung getreten.

Verschiedene soziale Medien hatten den ultrarechten US-Verschwörungstheoretiker vorübergehend gesperrt. Facebook sperrte Jones wichtigste Seiten wegen „Verherrlichung von Gewalt“ und „entmenschlichender“ Sprache gegenüber Muslimen, Migranten und Transgender-Menschen. Auch Twitter, Apple, Spotify und Youtube sperrten die Konten. Jones betreibt die Internetseite „Infowars“, auf der er einige Verschwörungstheorien verbreitet. Er behauptet unter anderem, dass das Massaker an der Sandy-Hook-Schule 2012 nur vorgetäuscht worden sei, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen. 

Twitter-Chef Jack Dorsey wies Trumps Diskriminierungs-Vorwürfe entschieden zurück. „Das tun wir nicht, Punkt“, sagte er dem Sender CNN. „Wir bewerten Inhalte nicht anhand der politischen Meinung oder von Ideologien. Wir bewerten das Verhalten“, sagte Dorsey. Daraufhin wandte sich Trump auch gegen die Medien. „Wenn ihr Fake News ausmerzen wollt, ist nichts so fake (falsch) wie CNN und MSNBC, und trotzdem verlange ich nicht, dass deren krankes Verhalten beseitigt wird“, schrieb Trump auf Twitter über die beiden Fernsehsender, die er regelmäßig kritisiert.

(AFP)
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