Saarbahn Ab 2024 sollen die neuen Züge rollen

Saarbrücken · Die Hälfte der Saarbahn-Flotte ist über 20 Jahre alt. In den kommenden Jahren sollen darum 24 neue Züge gekauft werden.

 In der Werkstatt der Saarbahn in Brebach werden die Züge gewartet und repariert. Durch den Schacht im Vordergrund gelangt man unter den Zug.

In der Werkstatt der Saarbahn in Brebach werden die Züge gewartet und repariert. Durch den Schacht im Vordergrund gelangt man unter den Zug.

Foto: Iris Maria Maurer

Ab 2024 sollen 28 neue Züge der Saarbahn durch den Regionalverband rollen. Das teilte Michael Irsch, Betriebsleiter für Bus und Bahn, unserer Zeitung mit. Die ersten Saarbahn-Fahrzeuge wurden bereits 1997 eingesetzt. Mehr als die Hälfte der Züge stammt noch aus dieser Zeit. Grund, die Flotte nach und nach zu erneuern. Dazu haben die Stadtwerke Saarbrücken, zu denen die Saarbahn gehört, mit vier anderen Verkehrsbetrieben in Deutschland dieser Tage eine Kooperation vereinbart, um eine Großbestellung von 300 so genannten Tram-Trains auf den Weg zu bringen. Die Kooperation soll die Kosten senken.

Ein Zug kostet zwischen 4,5 und 5,5 Millionen Euro, wie Irsch sagte. Aufgrund der hohen Stückzahl können die Kosten pro Zug um rund eine Million Euro gesenkt werde – das macht eine Ersparnis von 28 Millionen Euro für die Saarbahn. Jeder Zug hat einen Unterbau von vier hintereinander geschalteten Drehgestellen, von denen jedes einzeln schon 250 000 Euro kostet. Über 900 Kilowatt Leistung hat jeder Zug. Leer wiegt jedes Fahrzeug 55 Tonnen, mit Fahrgästen voll besetzt 88 Tonnen, wie Irsch sagte. Damit die Züge schnell bremsen können, verfügen sie über drei Bremssysteme: mechanisch, elektrisch und magnetisch. Um zu verhindern, dass sie bei Eis und Schnee ins Schlingern geraten, kann aus einem Behälter Sand vor die Räder gestreut werden, was die Reibung erhöht.

Mit im Boot sind bei der Kooperation die Verkehrsbetriebe Karlsruhe, die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft, Schiene Oberösterreich, die Erms-Neckar-Bahn und die Regionaltangente West. Allen Unternehmen gemein ist die Nutzung des „Karlsruher Modells“ mit Zweisystem-Fahrzeugen, die innerstädtisch als Straßenbahn unterwegs sind und in der Region als Eisenbahn fahren. Die Sammelbestellung hat nach Angaben von Ulrike Reimann, der Sprecherin der Stadtwerke Saarbrücken, mehrere Vorteile: Erstens sind alle Basismodule gleich, was sowohl Vorratshaltung von Ersatzteilen als auch die Wartung erleichtert. Zweitens braucht man nur eine Zulassung für die Züge, was viel Zeit spart.

Gewartet, repariert und gereinigt werden die Saarbrücker Züge in der Brebacher Werkstatt der Saarbahn, die im September 2012 ihren Betrieb aufgenommen hat. Bei größeren Reparaturen werden sie auch schon mal zum Hersteller geschickt, ein Zug wird derzeit in Wien repariert. In Brebach ist auch die Leitstelle der Saarbahn mit 22 Mitarbeitern, von der aus die Züge überwacht und gesteuert werden. Sie ist jeden Tag im Jahr 24 Stunden rund um die Uhr besetzt.

 In der Leitstelle der Saarbahn überwachen 22 Mitarbeiter rund um die Uhr jeden einzelnen der Züge an Monitoren.

In der Leitstelle der Saarbahn überwachen 22 Mitarbeiter rund um die Uhr jeden einzelnen der Züge an Monitoren.

Foto: Iris Maria Maurer

Ihnen stehen 38 Monitore zur Verfügung, auf denen permanent angezeigt wird, wo sich Busse und Bahnen befinden und ob es Verspätung gibt. Dann können die Mitarbeiter kurzfristig weitere Fahrer einsetzen. Auch bei Verkehrsunfällen oder Staus können die Fahrdienstleiter entsprechend reagieren. Zudem werden die Kamerabilder von den Haltestellen in die Leitstelle übertragen.

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