Fußball-Regionalliga Südwest Die Konkurrenz braucht ein Fernglas

Völklingen · Der 1. FC Saarbrücken dominiert beim 6:0 gegen Röchling Völklingen und zieht in der Regionalliga einsam seine Kreise.

 Die Saarbrücker bejubeln ihren Gala-Auftritt gegen den SV Röchling Völklingen. Hier freuen sich Sascha Wenninger, Marco Kehl-Gomez (oben), Dreifach-Torschütze Marco Holz und Kevin Behrens (von links).

Die Saarbrücker bejubeln ihren Gala-Auftritt gegen den SV Röchling Völklingen. Hier freuen sich Sascha Wenninger, Marco Kehl-Gomez (oben), Dreifach-Torschütze Marco Holz und Kevin Behrens (von links).

Foto: Andreas Schlichter

In 21 Punktspielen dieser Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest hat der 1. FC Saarbrücken 56 Tore erzielt und damit 52 Punkte geholt. Nach dem 6:0 (3:0) beim SV Röchling Völklingen geht die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner mit zehn Zählern Vorsprung in die Winterpause. Der FCS ist das Maß aller Dinge.

„Es war ein würdiger Abschluss des letzten halben Jahres“, sagte Lottner: „Glückwunsch an die Mannschaft für eine herausragende Serie seit dem Sommer.“ Der Torjubel von Marco Kehl-Gomez nach seinem 6:0 (74. Minute) spiegelt die derzeitige Situation in der Liga vielleicht am Besten wider: Der Innenverteidiger imitierte ein Fernglas, mit dem die Konkurrenz den souveränen Tabellenführer nur noch im Auge behalten kann.

Dabei tat sich der FCS in den ersten 25 Minuten gegen gut verteidigende Völklinger schwer. Dann schickte Marco Holz mit einem 40-Meter-Pass Kevin Behrens auf die Reise. Der überlupfte Schlussmann Jeff Kornetzky zum 1:0. Für Holz war es der Beginn eines herausragenden Tages. Keine zwei Minuten nach der Führung hielt der Bayer aus fast 30 Metern einfach drauf, der Schuss landete leicht abgefälscht im Winkel – das 2:0. Beim 3:0 (38.) war Behrens Vorbereiter, Holz vollendete mit viel Gefühl. Und auch beim 5:0 (62.) hieß der Torschütze Holz. „Ich stelle den Antrag, dass wir weiterspielen und keine Pause machen“, scherzte der Saarbrücker, der sich in den vergangenen Wochen in herausragender Form präsentierte.

Beim 4:0 (56.) lag es an Markus Mendlers gefühlvollem Eckball, an Kornetzkys halbherzigem Herauslaufen und an Patrick Schmidts Kopfball – das 16. Saisontor für den Webenheimer. Der FCS zauberte danach, und angesichts der vergebenen Chancen musste der Aufsteiger aus der Hüttenstadt sogar froh sein, dass es am Ende „nur“ 0:6 hieß.

Dass neben der höchsten Völklinger Saisonniederlage am Samstag auch noch alle direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ihre Spiele gewonnen haben, macht den Nackenschlag für den SV Röchling umso härter. Als Drittletzter überwintert der Verein nun auf einem direkten Abstiegsplatz.

„Schade, dass es so in die Winterferien geht, aber das müssen wir wegstecken“, sagte Günter Erhardt. Dem Trainer war anzusehen, wie sehr die Klatsche in ihm arbeitete. „Dass wir heute nicht unbedingt gewinnen mussten, war klar. Aber sechs Stück ist schon eine harte Nummer. Aber die Niederlage war auch in der Höhe verdient“, sprach Erhardt den gewaltigen Leistungsunterschied seiner Mannschaft im Vergleich zum 2:2 bei Waldhof Mannheim vor einer Woche an.

Innenverteidiger Moritz Zimmer gab sich sehr selbstkritisch: „Eine Mannschaft wie Saarbrücken hat natürlich unser Spiel in Mannheim auch gesehen und daraus heute ihre Lehren gezogen. Wir dürfen uns aber trotzdem so nicht präsentieren.“ Wie der Rest der Mannschaft konnte auch die in Mannheim so überzeugende Abwehr nicht an die zuvor gezeigte Leistung anknüpfen. Bezogen auf die gesamte bisherige Saison zieht der 24-jährige Zimmer aber ein positives Fazit: „Wenn man sieht, wer bei uns alles ausgefallen war, haben wir uns mit 17 Punkten ganz gut behauptet. Mit ein bisschen Glück könnten wir auch sechs Punkte mehr auf dem Konto haben.“

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