Wellness für den Gartenboden

Berlin/Soltau · Bagger und Kran auf einer Baustelle verdichten den Boden. Daher braucht er anschließend eine Kur.

 Wenn das Haus steht, ist der Gartenboden eine Brache. Nachdem die Baufirmen abgezogen sind, ist oft eine Aufarbeitung nötig. Foto: Christian Charisius/dpa

Wenn das Haus steht, ist der Gartenboden eine Brache. Nachdem die Baufirmen abgezogen sind, ist oft eine Aufarbeitung nötig. Foto: Christian Charisius/dpa

Foto: Christian Charisius/dpa

(dpa) "Manche Baufirmen hinterlassen eine Steppe", weiß Christian Nielsen vom Bund Deutscher Baumschulen in Berlin aus Erfahrung. Er betreibt eine Baumschule in Soltau und sieht, dass die Gartenflächen nach dem Hausbau häufig nicht nur platt gefahren und stark verdichtet sind, sondern auch als Lager für Müll und Bauschutt missbraucht werden. "Wenn dann nur ein paar Lkw-Ladungen Mutterboden drauf geschüttet werden, wächst normalerweise nicht viel."

Damit sie nicht auf dem Schaden sitzen bleiben, sollten Bauherren schon bei den Vertragsverhandlungen darauf bestehen, dass die Leistungsbeschreibung eine sachgerechte Rekultivierung des Bodens enthält. "Dazu gehört, nach dem Bauprozess zu überprüfen, in welchen Zustand der Boden ist, ob Verdichtungen, Rückstände von Baumaterialien oder andere Folgeschäden vorhanden sind", rät Gerhard Milbert, Sprecher des Kuratoriums Boden des Jahres. "Denn der Zustand des Bodens ist ganz entscheidend dafür, wie sich der Garten in den nächsten Jahrzehnten entwickeln kann."

Ideal für das Anlegen von Nutz- oder Ziergärten wäre ein Hortisol, ein Gartenboden mit einem mächtigen, humusreichen Oberboden, der sehr fruchtbar ist. Er zeichnet sich durch ein besonders aktives Bodenleben mit vielen Regenwürmern und Mikroorganismen aus, die das Bodenmaterial zersetzen und durchmischen. Dadurch bildet sich ein eigener humusreicher und krümeliger, meist dunkelgrauer Bodenbereich. Es lohnt sich langfristig, vor dem Anlegen des Gartens den Boden aufzulockern und mit Nährstoffen anzureichern. "Das erleichtert später die Gartenarbeit, die Pflanzen entwickeln sich viel besser und haben ein längeres Leben", erklärt Nielsen.

Schwere Böden müssen dabei tief, sandige Böden weniger tief gelockert werden. "Einen feuchten Boden aufzulockern, bringt gar nichts." Solche Arbeiten erledigt man also am besten im Hochsommer mit langen Trockenperioden. Danach wird Mutterboden aufgebracht.

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