Gemeinderat Illingen Kerpen-Express steht vor dem Aus
Illingen · Mit einigen heiklen Themen befasste sich der Gemeinderat Illingen in seiner Sitzung: Es ging um die Polizei und den Kerpen-Express.
Der Illinger Gemeinderat diskutierte in seiner jüngsten Sitzung am Montagabend über die Zukunft des Polizeistandortes Illingen. Auch die weitere Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsverband Saar (EVS) und die künftige Regelung der Kerpen-Express-Linie waren Thema.
Die Polizeiinspektion Illingen kämpft mit einigen Problemen. Schon seit längerem gibt es Nachtschließzeiten, die aufgrund von Personalabbau eingeführt werden mussten. Außerdem würden die Beamten verstärkt von der Elternzeit Gebrauch machen, wie Gerhard Meiser (SPD) erklärte. Der Gemeinderat ist sich deshalb einig: Der Personalabbau in Illingen muss gestoppt werden. Die Beschlussfassung des Rates wurde daher kurz vor der Sitzung noch ergänzt.
Bürgermeister Armin König soll nun Druck beim Innenministerium machen, um in der Inspektion in Illingen wieder eine Besetzung rund um die Uhr zu ermöglichen.
Ab 2018 sind alle saarländischen Kommunen gesetzlich dazu verpflichtet, dem EVS das anfallende Grüngut zur Verwertung abzuliefern. Dies lässt sich jedoch bis spätestens zur Übergangsfrist 2020 vermeiden. Deswegen gibt es noch keine Einheitsgebühr für die zwei Jahre bis zum Auslaufen der genannten Frist. Die Kommunen, die bereits 2018 und 2019 dem EVS ihr Grüngut überlassen, sind nun vom EVS dazu verpflichtet, einen gesonderten Betrag für die beiden Jahre zu zahlen. Bürgermeister Armin König nannte das Vorgehen ein „Drei-Klassen-Recht“.
Er sprach sich als Befürworter der Idee anderer Kommunen aus, eine Art „Jahreskarte“ für die weitere Zusammenarbeit mit dem EVS einzuführen.
Als „schweres Thema“ kündigte Bürgermeister Armin König den weiteren Umgang mit dem Kerpen-Express in der Gemeinde an. Die beiden Buslinien 322 und 323 binden die Ortsteile Uchtelfangen und Wustweiler im Stundentakt an Illingen an. Bereits im Jahr 2014 wurde beschlossen, eine kostengünstigere Alternative zu finden. Dieses muss nach Betriebsende bis zum 31. Dezember dieses Jahres vorliegen. „Unser Vorschlag sieht vor: die Preise gehen runter, aber das Angebot der Anbindung wird schlechter“, erklärte Bürgermeister König.
So sollen rund 39 000 Euro in den neuen Kerpen-Express investiert werden, auch eine interkommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eppelborn ist nicht ausgeschlossen.
SPD-Fraktionsführer Guido Jost kritisierte die Vorschläge der Gemeindeverwaltung: „Die Verwaltung hatte ein Jahr Zeit für eine Entscheidung. Eine Lösung sollte eine Einbindung aller Ortsteile beinhalten“. Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag, den Kerpen-Express vorerst nicht weiterzuführen. Zusätzlich soll noch eine Expertenmeinung eingeholt werden.
