brillen für Afrika 20 000 Brillen sind wieder unterwegs nach Afrika

Dillingen · Sammelaktion von Rotary Club St. Wendel und Möbelhaus Müller in Dillingen ist seit Jahren erfolgreich.

 Gemeinsam für die gute Sache: von links Rotary Präsident Dr. Christian Schall, Stephan Bytzek, Mischa Schaeffer, Inhaber von Möbel Müller Dillingen , Michaela und Michael Roos.

Gemeinsam für die gute Sache: von links Rotary Präsident Dr. Christian Schall, Stephan Bytzek, Mischa Schaeffer, Inhaber von Möbel Müller Dillingen , Michaela und Michael Roos.

Foto: Carolin Merkel

Wohl niemand, dem der weiße Lieferwagen am frühen Freitagmorgen in Dillingen begegnet ist, konnte ahnen, welch kostbare Fracht dieser geladen hatte. Aber nicht Gold oder Diamanten waren in dem hinteren Teil des Fahrzeugs sicher untergerbacht, sondern 20 000 gebrauchte Brillen. Die machten sich dank des Engagements des Rotary Club St. Wendel und dem Möbelhaus Müller aus Dillingen auf den Weg ins benachbarte Frankreich.

Mit der Sammlung aus den vergangenen neun Monaten, erklärte Michael Roos, der als Rotarier für dieses Projekt verantwortlich zeichnet, kann der Verein inzwischen seit Beginn der Sammelaktion auf mehr als 180 000 Sehhilfen für Männer und Frauen, aber auch Kinder zurückblicken. Ein riesiges Netzwerk an Optikern, die die Aktion unterstützen, konnte mittlerweile aufgebaut werden, etwa 150 Geschäfte unterstützen die Aktion ebenso wie etliche Schulen und das Möbelhaus Müller in Dillingen, das sein Lager für die Brillen zur Verfügung stellt. Im Möbelhaus, erklärte Mischa Schaeffer, Inhaber der Firma, können die Spender bereits am Eingang in einer Kommode die nicht mehr benötigten Brillen abgeben.

Die Brillen bei den Sammelstellen im Saarland werden auf den Touren der Fahrer abgeholt und nach Dillingen gebracht. Immer weiter nicht mehr benötigte Brillen zu sammeln, das haben sich die Initiatoren gemeinsam auf die Fahne geschrieben. „Dabei müssen wir uns gar nicht immer wieder aufs Neue motivieren. Die Strukturen sind aufgebaut, die Spendenbereitschaft ist gut. Dennoch sind wir vor allem den Medien dankbar, dass sie immer wieder auf unsere Initiative hinweisen“, betonte Roos.

Denn, weiß er aus Erfahrung, in vielen Haushalten schlummern zahlreiche alte Brillen in Schubladen und Kommoden. „Die Menschen sind einfach froh, wenn sie die Sehhilfen für unsere Aktion abgeben können. Dann wissen sie, dass sie die Brillen für einen guten Zweck gespendet haben“, erklärte er.

Zwischenstation für die rund 20 000 Fassungen mit Brillengläsern war auch am Freitag wieder Hirsingue im Elsass. Dort wurden die Brillen schon erwartet. Der dort ansässige Verein L.S.F. ist seit Jahren eine europaweit bekannte Anlieferstelle für gebrauchte Brillen. In Hirsingue werden die Brillen von mehr als 30 ehrenamtlichen Helfern gereinigt und nach Dioptrien sortiert.

Anschließend geht es in Paketen mit der französischen Post, die das Projekt ebenfalls unterstützt, in mittlerweile 56 Länder. Besonders stolz sind die Macher von „Brillen für Afrika“ darüber, dass die Aktion Nachahmer findet. „Aufgrund unseres Erfolgs über viele Jahre nun ab 2017/2018 die Brillen-Aktion auf ganz Deutschland ausgedehnt werden.“, erklärte Michael Roos.

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