3. Handball-Liga Süd Saarlouiser Chancenwucher

Saarlouis · Handball-Drittligist vergibt zu viele Würfe bei 30:31 gegen Rhein-Neckar Löwen II.

 Zehn Tore von HGS-Kapitän Peter Walz (links) waren zu wenig.

Zehn Tore von HGS-Kapitän Peter Walz (links) waren zu wenig.

Foto: Ruppenthal

Es lief so wie zuletzt immer in den Partien der HG Saarlouis in der 3. Handball-Liga Süd: Das Team von Trainer Philipp Kessler musste am Samstag im Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen II erst einem klaren Rückstand nachlaufen, lag mit 7:13 (18. Minute) hinten, um danach mit Unterstützung der 1170 Zuschauer in der Stadtgartenhalle eine klasse Aufholjagd hinzulegen. Eine Viertelstunde vor Ende traf HG-Kapitän Peter Walz zur 23:21-Führung (45.) ins verwaiste Tor, nachdem die Gäste in Unterzahl den Torwart rausgenommen hatten, und verwandelte die Halle in ein Tollhaus.

Doch am Ende war von der tollen Stimmung nichts übrig: Topschütze Walz glückte mit seinem zehnten Tor acht Sekunden vor Schluss zwar der letzte Treffer – es war aber nur der Anschluss zum 30:31 (14:17)-Endstand. Während die „Junglöwen“ ausgelassen über das Parkett tanzten, ging HG-Trainer Kessler auf die Gründe der ersten Niederlage nach fünf unbesiegten Partien ein, durch die Saarlouis mit 14:10 Punkten auf Rang acht zurückfiel: „Das Problem hat jeder gesehen: Wir vergeben alleine in Hälfte zwei fünf klare Gegenstoß-Situationen. Mit den freien Rückraum-Würfen sind wir da im zweistelligen Bereich, was vertane Topchancen angeht“, sagte er zum eigenen Chancenwucher.

Zweimal Pascal Noll, Niclas Louis und Peter Walz vergaben in der Phase nach der Pause, als Saarlouis dank Umstellung auf eine offensive 5:1-Deckung klar Herr im Haus war, die mögliche Vorentscheidung. So auch HG-Torwart Darius Jonczyk, der nach der Einwechslung für Patrick Schulz stark hielt, aber das 24:21 verpasste, als er nach Gäste-Ballverlust am erneut verwaisten Mannheimer Tor vorbeiwarf (45.). „Den muss er einfach machen“, haderte Kessler. Kurz zuvor hatte Noll nach einer „Rudelbildung“ für einen Schubser Rot gesehen (44.), gefolgt von der blauen Karte, die auf ein Disziplinarverfahren gegen den Übeltäter hinweist. Danach traf Josip Grbavac nochmal zum 24:22 (47.), ehe auch er mit zwei Versuchen, die weit über den Kasten des starken Gästetorwarts Can Adanir rauschten, schwächelte.

Die Junglöwen konnten sich hintenraus vor allem auf Zwei-Meter-Hüne Philipp Ahouansou verlassen, der fünf von sechs Toren in den letzten zwölf Minuten erzielte. Mit seinem 30:27 war zwei Minuten vor Ultimo die Entscheidung gefallen. Der mit neun Toren zweitbeste HG-Werfer Quentin Abadie hielt ob der diesmal missglückten Aufholjagd fest: „In den letzten fünf Spielen hatten wir auch Glück – aber immer geht das halt nicht gut.“ Laut Kessler gehe es nun darum, „die richtigen Schlüsse zu ziehen“, um am kommenden Samstag beim Vorletzten TV Willstätt (20 Uhr) in die Spur zurückzufinden.

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