Bienenschutz Was Hobbygärtner für Insekten tun können

Berlin · Der Deutsche Imkerbund gibt Haus- und Gartenbesitzern Ratschläge für Pflanzen auf Balkon und Grünflächen.

 Bienen brauchen Blüten, an deren Nektar sie gut herankommen.

Bienen brauchen Blüten, an deren Nektar sie gut herankommen.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

() Bienen, aber auch viele andere Insekten, haben es inzwischen schwer. Insektizide und Krankheiten setzen den Völkern zu. In vielen Gärten finden sich auch Pflanzen, die ihnen weder Nahrung noch Unterschlupf bieten. Und die pflegeleichten, mit Steinen ausgelegten Vorgärten sind kein geeigneter Lebensraum für die Tiere.

Um ihnen etwas Gutes zu tun, eignen sich für den Garten sogenannte Bienenweiden oder Bienennährgehölze. Unter diesen Bezeichnungen finden sich oft entsprechende Pflanzen im Handel. Unter den Bäumen bieten sich der Feldahorn, die Linde, die Kastanie oder die Stieleiche an, erläutert der Bund deutscher Baumschulen. Aber auch Apfelbäume werden von Honig- und Wildbienen sowie Hummeln gerne angesteuert. Aufgrund des steigenden Interesses und der Diskussionen zum Bienensterben kennzeichnen viele Händler Pflanzen auch mit Bienen-Symbolen.

Auch bei Beeten ist die Bandbreite groß. Viele Zwiebelblumen, Bodendecker und Stauden bieten Bienen Nahrung. Der Deutsche Imkerbund zählt Schneeglöckchen, Krokus, Leberblümchen, Gänsekresse, Lungenkraut, Silberwurz und Steinkraut auf. Wer Kletterpflanzen sucht, sollte zu Wildem Wein, Klematis oder Efeu greifen. Unter den Blühpflanzen gehören die Malven, Sonnenblumen und Herbstanemone dazu.

Neben vielen Beetpflanzen, die sich auch im Topf ziehen lassen, kann schon ein kleiner Kräutergarten auf dem Balkon Bienen fördern. Der Deutsche Imkerbund rät zu Thymian, Ysop, Schnittlauch, Salbei, Weinraute, Zitronenmelisse und Bärlauch. Die Tierschutzorganisation Peta empfiehlt, auf größeren Balkonen auch Wildblumenmischung auszusäen, die es im Fachhandel gibt. Sie seien ein guter Landeplatz für Insekten.

Der Verband Wohneigentum rät zu einfach blühenden Pflanzen. Auch sollte man auf sterile Blüten verzichten, dazu gehören etwa Forsythien, Hortensien und Geranien. All diese hochgezüchteten Pflanzenformen produzieren keine oder wenig Pollen und Nektar, erklären die Experten. Die einfach blühenden Wildformen, die es von vielen Pflanzenarten im Handel gibt, seien für die Insekten wesentlich wertvoller.

Peta rät außerdem dazu, auf natürliche Dünger zurückzugreifen. Sogenannte Insektenhotels, die wie kleine Setzkästen aussehen, bieten Unterschlupf und Nisthilfe für viele Tiere, darunter auch den Wildbienen.

(dpa)
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