Tipps zur aktuellen Version von Microsofts Betriebssystem Das letzte Windows

Statt auf neue Betriebssysteme setzt Microsoft auf Updates. Wie kommen Nutzer an sie ran?

 Windows 10 kommt seit dem Fall Creators Update mit einigen neuen Funktionen daher. Mit ihnen können sich Nutzer das Programm auf ihre Bedürfnisse zuschneiden.

Windows 10 kommt seit dem Fall Creators Update mit einigen neuen Funktionen daher. Mit ihnen können sich Nutzer das Programm auf ihre Bedürfnisse zuschneiden.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Windows 10 wird in Deutschland immer beliebter. Wie das Marktforschungsunternehmen Statcounter ermittelt hat, kommt das Betriebssystem aus dem Hause Microsoft hierzulande mittlerweile auf einen Marktanteil von knapp 52 Prozent. Und auch wenn es weltweit mit 28 Prozent hinter Windows 7 nur auf Platz zwei liegt, scheint der Höhenflug von Microsofts Zugpferd noch lange nicht am Ende. „2018 wird ein deutlicher Anstieg der Marktanteile für Windows 10 erwartet“, sagt Stefan Kirchner vom Fachportal teltarif.de.

Ein Grund für die stete Ausbreitung von Windows 10 dürfte der Umstand sein, dass Microsoft das Betriebssystem als „Das letzte Windows“ ansieht. Komplett neue Versionen mit eigenen Namen will der Konzern künftig nicht mehr entwickeln. „Ein Windows 11 wird es wahrscheinlich nicht geben“, sagt Mary Branscombe vom IT-Fachmagazin Techradar. Stattdessen wolle Microsoft Windows 10 beständig mit neuen Funktionen und Updates erweitern. „Davon werden einige Monat für Monat, andere in großen Paketen zur Verfügung gestellt“, so Branscombe.

Das bislang letzte große Paket war das „Fall Creators Update“, das Microsoft im Herbst 2017 schrittweise auf allen kompatiblen Windows-10-Rechnern aufgespielt hat. Der Konzern hat damit unter anderem auf Kritiker reagiert, die Schwächen bei Datenschutz und Sicherheit angeprangert hatten. Da sich in diesen Bereichen einiges geändert hat, lohnt sich ein Blick in die entsprechenden Einstellungen.

Zunächst sollten Nutzer überprüfen, ob ihr Rechner tatsächlich das Fall Creators Update erhalten hat. Das lässt sich durch einen Klick auf das Startmenü und anschließend unter „Einstellungen>System>Info“ herausfinden. Ist das Update installiert, steht unter dem Punkt „Version“ die Zahl 1709 oder höher. Sollte das nicht der Fall sein, finden Nutzer unter „Start>Einstellungen>Updates und Sicherheit >Windows Update“ den Punkt „Nach Updates suchen“. Spätestens jetzt sollte die Installation beginnen.

Sollte das Update dennoch nicht installiert werden, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Virenscanner verantwortlich. „Das Fall Creators Update kann sich mit Ihrer Sicherheits-Software in die Haare geraten“, sagt Jörg Geiger vom IT-Fachmagazin chip.de. Wer Antiviren-Programme von Drittanbietern nutzt, sollte diese daher kurzzeitig deaktivieren, den PC neu starten und anschließend das Update beginnen. Im Anschluss kann die Antiviren-Software wieder aktiviert werden.

Wer wissen will, ob er ein Programm eines Drittanbieters installiert hat, kann über die Windows-Suchfunktion das Menü „Windows Defender Security Center“ aufrufen. Unter dem Punkt „Viren und Bedrohungsschutz“ findet sich dann der Name des Virenscanners. Hier kann er auch vorübergehend deaktiviert werden.

Ein Blick in die Datenschutzeinstellungen kann nach dem Update ebenfalls nicht schaden. „Was Windows gerne mal bei Updates macht, ist die Datenschutzeinstellungen zurücksetzen“, sagt Jörg Geiger. Diese finden Nutzer unter dem Pfad „Start>Einstellungen> Datenschutz". Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann hier alles deaktivieren. Allerdings lassen sich dann eventuell einige Online-Funktionen von Windows 10 nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzen. Hier müssen Nutzer abwägen, wieviel Komfort ihnen der Schutz der persönlichen Daten wert ist.

Besonders bei größeren Updates kann es vorkommen, dass neue Programme ungefragt installiert werden. Wer sich daran stört, findet unter dem Pfad „Start>Einstellungen>Apps>Apps und Features“ eine Liste der installierten Programme. An dieser Stelle lassen sie sich dann löschen, wonach sie auch im Startmenü nicht mehr auftauchen sollten.

Was dort aber dennoch erscheint, sind die sogenannten „App-Vorschläge“. Das sind Programme, die Windows im Hintergrund installiert. Taucht eine solche App im Startmenü auf, können Nutzer mit der rechten Maustaste darauf klicken und die Option „Diesen Vorschlag nicht mehr anzeigen“ oder „Alle Vorschläge deaktivieren“ wählen. Daraufhin öffnet sich ein Fenster, in dem die Option „Gelegentlich Vorschläge im Startmenü anzeigen“ deaktiviert werden kann.

Da die Installation neuer Updates nicht immer problemlos abläuft, bleibt die alte Windows-Version auf dem Rechner gespeichert, um sie notfalls wieder zu aktivieren. Wer sich vergewissert hat, dass auch nach dem Update wirklich noch alles problemlos funktioniert, kann diese Sicherungskopie löschen. „Die alten Versionen nehmen Festplattenspeicher im zweistelligen Gigabyte-Bereich in Beschlag, weswegen sich eine Bereinigung durchaus lohnen kann“, sagt Matthias Becker von chip.de.

Nutzer finden die Option, indem sie in der Suchmaske „Datenträgerbereinigung“ eingeben und anschließend das Laufwerk auswählen, auf dem Windows installiert ist (meist mit dem Laufwerksbuchstaben „C:“). Hier können auch temporäre Dateien markiert und anschließend gelöscht werden. Nach einem Klick auf „Systemdaten bereinigen“ erscheint in diesem Fenster der Punkt „Vorherige Windows-Installation(en)“. Dort können Nutzer einen Haken setzen und anschließend mit „Ok“ bestätigen, um die Sicherungskopien zu löschen.

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