Weiten Wo Zauber auf Schlümpfe und Kermit treffen

Weiten · Mit ihrer Kappensitzung brachten das Fastnachtsteam Weiten und seine Akteure den Saal am Fastnachtssamstag zum Kochen.

 Die Helden der Kindheit begrüßen die Narren mit einem kräftigen Weiten Noun dae.

Die Helden der Kindheit begrüßen die Narren mit einem kräftigen Weiten Noun dae.

Foto: Kurt Petry

Ob Pinoccio, Fred Feuerstein, Biene Maja, Kermit, Bugs-Bunny, Popey, Pippi Langstrumpf, Wicky oder die Schlümpfe: Sie erlebten auf der Weitener Narrenbühne eine Auferstehung. Auch das Weitener Dreigestirn, angeführt von Programm-Verkünder Timo Wacht, in ein Nostalgie-Kleid gehüllt, begrüßte die Gäste aus nah und fern mit dem Weitener Schlachtruf „Noun dae“. Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer ließ sich entschuldigen: Er macht den Jagdschein. Denn man weiß nicht, wofür man den noch brauchen kann in der unsicheren Politiker-Zeit! Er schickte den Beigeordneten Bernhard Schneider, um die Lage auszuloten. Auch Weitens Ortsvorsteher Dietmar Ollinger verfolgte das Treiben interessiert.

Zu Beginn zeigten die beiden Tanzmariechen Vivian und Madeline Lehnertz flink wie Gazellen ihren perfekt selbst einstudierten Gardetanz. Mit ihrer gekonnten Choreografie sorgten sie für einen beeindruckenden Auftakt und die erste Zugabe des Abends. Bereits im vergangenen Jahr präsentierte sich die jüngste Weitener Tanzgruppe, die Lollipop-Dancers, auf der Bühne. Die 8- bis 10-jährigen Mädchen und Jungen präsentierten einen Showtanz und machten dem Publikum viel Freude.

Landtagsabgeordneter Stefan Thielen gab seinen Job in Saarbrücken auf, um auf dem Raumschiff Enterprise als Kapitän anzuheuern. Doch er hatte seinen Bordcomputer auf „unendliche Weiten“ programmiert und landete in Weiten. Wenn dann schon hier, dann observierte er den Mettlacher Ortsteil. Unglaublich, was da für seltsame Ergebnisse herauskamen. Als er wieder starten wollte, war die Enterprise defekt. Die komplizierten Ersatzteile fand er weder bei der Nasa in den USA noch bei den Russen, aber de Kargesen Männi hatte sie! „Mei lieber Mann“, meinte de Männi, „du musst mir nur sagen, ob für den Typ Enterprise A oder B, ich will schließlich nur einmal in den Keller gehen“.

Die Publikumslieblinge „Mechthild und Margot“, die seit drei Jahren trotz ihres jungen Alters fester Bestandteil der Weitener Kappensitzungen sind, berichteten von ihren Erlebnissen aus ihrem Teenager-Leben. Ob Schule, Eltern, Nachbarschaft: Jeder bekam sein Fett weg. Sie erklärten den Unterschied einer verheirateten Frau und dem Christkind: „Das Christkind muss nur einmal mit dem Esel schlafen.“ Stürmische Beifall war dem Duo gewiss.

Die Rainbow-Girls, trainiert von Diana Henn und Anja Schreiner, zeigten einen stimmungsvollen Showtanz „Neue Deutsche Welle“.

Zum zweiten Mal gemeinsam in der Bütt traten Franz und Siska auf und erzählten aus ihrem langweiligen Eheleben, und das sie es nicht immer einfach haben. Bei einer solch gelungenen Büttenrede bleibt zu hoffen, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sind.

Nach der Pause und dem gelungenen Tanz der Freudenburger Garde stand die Halle sogleich wieder Kopf. Der große Zaubermeister Andreas entführte mit seinen beiden Zauberlehrlingen Sarah und Leo in die Welt der Magie. Mit seiner Zauberfrau ist er nicht immer einer Meinung. Da fing schon damit an, ob er auf das Hochzeitbild drauf soll oder nicht. Zauberlehrling Sarah lobte ihn in den höchsten Tönen: „Großer Meister, du bist die Arschgeige unter den Stratowanis.“ Julia Wacht und Amelie Michel, die seit Jahren in Weiten begeistern, brachten mit ihrem Pur-Medley den Saal zum kochen: Die Narren sangen mit.

Zum ersten Male in der Weitener Bütt: Zwei Grenzgängerinnen, die eine von der saarländischen und die andere von der pfälzischen Seite, erläuterten die unterschiedlichen Ansichten der „Erzfeinde“. Die Aerobic-Queens präsentierten ihren Show-Tanz „Kindheitshelden“ und ließen das Volk im Saal in Nostalgie schwelgen.

Und wieder waren sie dabei: De Klees und de Pitt von Herker, zwei Urgesteine der Weitener Fastnacht: „Frauen sind ja Multitalente“, stellten sie fest. „Sie können auf zwei Parkplätzen parken.“ Auch die Nachbarn aus der „Palz“ (Freudenburg) blieben nicht verschont.

Die Männertanzgruppe leitete wie in jedem Jahre das Ende der Kappensitzung ein. Mit ihrem Showtanz „Super Mario“ waren die „Gang-Boys“ ein Augenschmaus für die Gäste im Saal. Gemixt mit tänzerischen und akrobatischen Elementen, brachten sie eine perfekte Show auf die Bühne. Am Ende wurden sie mit einer Rakete belohnt, Zugabe natürlich inbegriffen trotz vorgerückter Stunde nach Mitternacht.

Das „Fastnachtsteam Weiten“ verbuchte die vierstündige Gaudi erneut als Erfolg. Seit über 20 Jahren stellt die Gruppe eine solche Kappensitzung auf die Beine. Das Team ist ein „loser Zusammenschluss von Fastnachtsbegeisterten“, die mit viel Engagement bei der Sache sind.

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